Eine sorgfältige Narbenpflege spielt für die allgemeine Wundheilung eine besonders wichtige Rolle, insbesondere nach einem Kaiserschnitt.
Gemäß den Angaben des Statistischen Bundesamts erfolgt jede dritte Geburt in einem deutschen Krankenhaus durch einen Kaiserschnitt. Das entspricht einer Kaiserschnittrate von knapp 31 %. Rund 3 bis 5 % aller Frauen entscheiden sich sogar bewusst für diese Art der Geburt. Doch ganz gleich ob ungeplanter Kaiserschnitt oder Wunschkaiserschnitt: Allen Frauen bleibt nach dem medizinischen Eingriff lebenslang ein Andenken an die Geburt des eigenen Kindes zurück, nämlich eine rund 12 bis 15 Zentimeter lange Narbe quer oberhalb des Schambeins.
Für die meisten Frauen ist diese wohl bedeutsamste Narbe aber auch mit einigen Unsicherheiten verbunden – und zwar, wenn es um den täglichen Umgang und die richtige Narbenpflege geht. Nach dem Kaiserschnitt ist die Narbe noch rot, gereizt und etwas wulstig. Du kannst jedoch selbst einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass die Kaiserschnittnarbe besser und sanfter heilt – und zwar durch die richtige Narbenpflege.
Was ist eigentlich ein Kaiserschnitt?
Die Schwangerschaft ist für werdende Mütter und Väter einer der schönsten und prägendsten Lebensmomente. Mit viel Spannung, Vorfreude und Liebe wird neun lange Monate dem einen Tag entgegengefiebert, der Geburt des eigenen Babys! Wie das Kind aber letztlich konkret zur Welt kommt, kann im Vorfeld nicht bis ins feinste Detail geplant werden. In rund 31 % aller Fälle ist ein Kaiserschnitt, also eine künstliche Entbindung, erforderlich.
Wissenswerte Fakten:
- Die Namensbezeichnung „Kaiserschnitt“ lehnt sich an den weltbekannten römischen Staatsmann und Feldherrn Julius Cäsar an. Gemäß schriftlicher Aufzeichnung war Cäsar der erste Mensch, der auf diese Art und Weise zur Welt gekommen ist. Aus diesem Grund ist der weltbekannte Staatsmann zum Namensgeber dieser Geburtsmethode geworden.
- In der Fachsprache heißt der Kaiserschnitt „Sectio caesarea“. „Caesus“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt „kaiserlich“, „sectio“ bedeutet übersetzt „Schnitt“ – also der „kaiserliche Schnitt“.

Wie läuft die Kaiserschnittgeburt ab?
Ein Kaiserschnitt ist eine operative Form der Geburt, bei dem das Baby nicht durch die Scheide, sondern durch die geöffnete Bauchdecke der Mutter geboren wird.
- Diese Operation kann entweder unter Vollnarkose oder mit Lokalanästhesie (örtlicher Betäubung) durchgeführt werden. Möglich ist eine Spinalanästhesie oder eine Periduralanästhesie, kurz PDA. Mithilfe einer Hohlnadel wird in das Rückenmark ein Katheter angebracht. Über diesen Zugang wirst Du stetig mit Betäubungsmitteln und Schmerzmitteln versorgt.
- Beim operativen Eingriff wird ein 8-15 Zentimeter langer, waagerechter Schnitt oberhalb des Schambeins gesetzt. Wenn möglich, wird der Bauchdeckenschnitt entlang der sogenannten „Bikinifalte“ gesetzt, damit die Narbe optisch später nicht so auffällt.
- Zuerst wird das Gewebe der Haut durchtrennt, anschließend die Fettschicht und die Muskelschicht des Bauchraums.
- Nun kann die Harnblase vorsichtig zur Seite geschoben werden, damit die Gebärmutter ungehindert erreicht werden kann.
- Mit einem kleinen Schnitt wird die Gebärmutter geöffnet. Diese Öffnung wird dann vorsichtig mit den Fingern so weit gedehnt, bis das Baby herausgeholt werden kann.
- Zum Schluss nimmt der Operateur noch die Plazenta heraus und vernäht die Gebärmutter-Gewebsschichten sowie die Gewebeschichten der Bauchwand. Genäht wird im Allgemeinen mit einem selbstauflösenden Faden.
Wie wird die Kaiserschnittwunde verschlossen?
Heutzutage wird überwiegend die „Misgav-Ladach-Methode“ angewendet, die auch als „sanfter Kaiserschnitt“ bekannt ist. Hierbei wird das Gewebe nur minimal aufgeschnitten, die Muskulatur zur Seite geschoben und hauptsächlich gedehnt. Die sichtbare Bauchdeckennaht verläuft parallel zur Schamhaargrenze und ist lediglich eine Hautnaht.
Sie kann auf unterschiedliche Weise vernäht werden:
- Intrakutannaht: Bei dieser Nahttechnik verläuft der Faden knapp unter der Hautoberfläche. Die Oberhaut, die sogenannte Epidermis, wird nur am Nahtanfang sowie am Naht-Ende durchstochen.
- Einzelkopfnaht: Bei dieser Technik erfolgt der Wundverschluss mit einzelnen Kurzfäden.
- Hautklammern: Anstatt eines Fadens kann die Bauchdecke auch mit Klammern verschlossen werden.
Da es unterschiedliche Nahttechniken gibt und auch die Wundheilung sich von Mensch zu Mensch unterscheidet, können Kaiserschnittnarben sehr unterscheidlich aussehen. In den meisten Fällen lösen sich die Fäden – ebenso wie die Fäden der inneren Gebärmutternaht – von selbst auf.

Narbenpflege Kaiserschnitt: Wie schnell verheilt die Kaiserschnittnarbe?
Fast alle Kaiserschnittnarben verheilen komplikationsfrei. Nach dem operativen Eingriff musst Du drei bis fünf Tage im Krankenhaus bleiben, damit der Wundheilungsprozess besser kontrolliert werden kann. Wie lange die Wundheilung konkret dauert, ist von Frau zu Frau ganz unterschiedlich. Nach rund 14 Tagen ist die Wunde aber äußerlich im Allgemeinen verheilt, nach spätestens zwölf Monaten sollte die Narbenbildung vollständig verheilt sein.
Wundheilungsstadien nach dem Kaiserschnitt
Nach der Geburt
Die ersten Tage nach dem Kaiserschnitt wirst Du körperlich deutlich spüren. Die Kaiserschnittnarbe, die meist noch durch sterile Pflaster (Steri-Strips) verdeckt wird, schmerzt noch etwas, ist gerötet und kann ein wenig wulstig wirken. Manchmal lässt sich noch um die Narbe herum eine Schwellung und ein Taubheitsgefühl beobachten. Letzteres ist vor allem dann der Fall, wenn beim operativen Eingriff Hautnerven verletzt wurden. Nach einiger Zeit wachsen die Nerven aber wieder zusammen und das Taubheitsgefühl verschwindet wieder. Die Kaiserschnittnarbe ist im Wochenbett auch noch druckempfindlich, brennt oder beginnt im Laufe der Abheilungsperiode leicht zu jucken.
In der Regel kannst Du bereits am Folgetag nach der Operation mit Unterstützung aufstehen. Die Hebamme und Krankenschwestern zeigen Dir, worauf in den ersten Tagen nun geachtet werden sollte bei der Verrichtung alltäglicher Dinge sowie bei der Narbenpflege.
Nach rund 14 Tagen
Äußerlich wirkt die Narbe leicht krustig, manchmal auch noch etwas gerötet. Auch ein Juckreiz kann noch auftreten. Mit der Zeit flacht die Kaiserschnittnarbe immer mehr ab. Nach gut einem Monate beginnt die Narbenreifung. Diese Phase kann Monate bis zu zwei Jahre andauern. Daher kann man auch noch lange nach der Kaiserschnittgeburt das Erscheinungsbild der Narbe beeinflussen.
Wochenbettgymnastik nach Kaiserschnitt – Video Anleitung

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Nach 6 Monaten
Nach spätestens einem Jahr erscheint die Kaiserschnittnarbe als heller Strich, der sich äußerlich etwas fester anfühlt als die umliegende Haut. Auch das Taubheitsgefühl, das zu Beginn noch bestanden hat, ist im Allgemeinen verschwunden.
Tipp: Für eine optimale Wundheilung der Kaiserschnittnarbe ist es vor allem anfangs wichtig, möglichst viel zu liegen – wenn möglich, auch bei Stillen. Zu häufiges Sitzen kann zu einer Ansammlung von Wundwasser rund um die Narbe führen. Die Folge ist ein Anschwellen der Kaiserschnittnarbe. Beim Sitzen hängt auch der Babybauch noch über der Kaiserschnittnarbe. Die Folge kann eine Feuchtigkeitsansammlung sein und somit eine bakterielle Vermehrung. In liegender Position ist es einfacher, die Kaiserschnittnarbe trocken zu halten.

Kaiserschnittnarbe: Welche möglichen Komplikationen können auftreten?
Meist verläuft die Narbenheilung komplikationsfrei. Gerade in den ersten Tagen ist es aber wichtig, die Wunde sorgfältig und regelmäßig zu untersuchen, um bei aufkommenden Komplikationen rasch handeln zu können. Vor allem die Hand- und Wundhygiene ist wichtig, um Infektionen vorzubeugen.
In einigen Fällen können nämlich Probleme bei der Narbenbildung auftreten:
- Auf der eigentlichen Narbe kann ein juckender Hautwulst entstehen.
- Grundsätzlich besteht die Gefahr einer bakteriellen Wundinfektion. Es kann im Wochenbett auch zu Fieber kommen. In einem solchen Fall solltest Du Dich von einem Arzt oder einer Ärztin untersuchen lassen.
- Eingesunkene Narben, auch atrophe Narben genannt entstehen, wenn der Körper zu wenig Bindegewebe bildet. Die Narbe wirkt im Vergleich zum umgebenden Gewebe ein.
- Überschiessende Narben, auch hypertrophe Narben, entstehen durch eine Überproduktion vom Bindegewebe. Die Narbe erscheint dick, wulstig.
- Auch Verwachsungen des Narbengewebes sind möglich: In einem solchen Fall kann ein Gang in die Physiotherapie-Praxis oder zum Osteopathen hilfreich sein. Dort kannst Du gute Übungen erlernen, die Verklebungen und Verwachsungen lösen können und Dich somit Tag für Tag bei der Wundheilung der Kaiserschnittnarbe unterstützen.
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wird Deine Hebamme regelmäßig die Narbe kontrollieren. Bei Bedarf kann sie auch die Knoten ziehen.
Narbenpflege: Wie kann ich die Narbe nach dem Kaiserschnitt richtig pflegen?
Damit die Verletzung durch den Kaiserschnitt gut verheilen kann, ist die richtige Narbenpflege sehr wichtig. Oberste Priorität hat immer eine saubere Wundversorgung, denn auf diese Weise lassen sich Infektionen nach der Operation vermeiden.
Sobald die Narbe äußerlich abgeheilt ist – also die Rötung etwas abgeklungen und die Kruste abgefallen ist – kann mit der Narbenpflege begonnen werden.
Narbenmassage nach Kaiserschnitt – Schritt für Schritt Anleitung

Lade dir hier meine Schritt für Schritt Anleitung zur Narbenmassage vom frühen bis zum späten Heilungsstadium herunter. Im PDF erhältst du eine Anleitung und wertvolle Hinweise zur Pflege deiner Kaiserschnittnarbe, die du ganz einfach selber machen kannst:
Narbenpflege mit leichten Massagen
Ideal für die Narbenpflege nach dem Kaiserschnitt sind leichte Massagen mit speziellen Narbenpflegeprodukten. Trage sie mit dem sauberen Zeigefinger auf: Streiche erst mit sanften kreisenden Bewegungen um die Narbe herum, später dann über die Narbe und von einer Seite der Kaiserschnittnarbe zur anderen. Wiederhole die Streichbewegung so oft, wie es sich für Dich gut anfühlt. Deine Narbe kann diese Pflege gebrauchen. Narbengewebe enthält keine Talgdrüsen, weshalb sie von außen Feuchtigkeit zugeführt bekommen müssen. Auch das Gewebe um die Narbe herum sollte massiert und eingecremt werden, zum Beispiel mit leicht kreisenden Bewegungen. Kombiniere die Narbenmassage-Bewegungen miteinander.
Mein Tipp als Hebamme: Seine Kaiserschnittnarbe zu massieren erfordert etwas Mut. Magst Du sie nicht direkt berühren, kannst Du ein sanftes Tuch (z.B. Seide) über deinen Finger legen und damit das Gewebe massieren.

Narbenpflege mit Salben und Cremes
Das Ziel der Narbenpflege ist, die Elastizität und Dehnungsfähigkeit des Narbengewebes zu steigern, sowie das Erscheinungsbild zu verbessern. Die Hautbereiche solltest Du am besten täglich mindestens drei Monate lang massieren.
Besonders empfehlenswert sind folgende Cremes oder spezielle Narbensalben:
- Ringelblumensalbe (Calendula-Creme)
- Bachblütensalbe (Rescue-Salbe)
- Narbengel von Wala (Homöopathie)
- Kelofibrase von Sandoz (mit Heparin)
- Contractubex® von Merz mit Zwiebelextrakt, Allantoin und Heparin
- Traumeel-Salbe mit hochwertigen Pflanzenwirkstoffen
- Bepanthen-Creme
Grundsätzlich eignet sich jede hautverträgliche Creme. Achte aber bitte vor der Anwendung darauf, Deine Hände gründlich zu waschen und erst dann die Creme/Salbe aufzutragen.
Narbenpflege Kaiserschnitt: spezielle Narbenpflegeprodukte und Cremes
Sobald die Hautwunde sehr gut verheilt und der Wundschorf abgefallen ist, kannst Du zur Narbenbehandlung auch zu einem Öl greifen. Diese Öle finde ich zur Pflege von Narben besonders geeignet:
- Ringelblumenöl
- Mandelöl
- Lavendelöl
- Johanniskraut-Öl mit wertvollen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Flavonoiden und Vitamin E, das für eine geschmeidige, elastische Haut sorgt.
- Weizenkeimöl
Narbenpflege mit dem Narbenroller
Viele Frauen haben ein sogenanntes „Hangover“ über der Kaiserschnittnarbe. Hierbei zieht sich die Narbe nach innen und es entsteht eine Wulst, die – abhängig vom individuellen Fettgehalt – mehr oder weniger hängt. Diese Einziehung entsteht vor allem durch ein Verkleben der oberen Hautschichten. Um dem vorzubeugen, kannst Du bereits frühzeitig (nach 6 Wochen) mit einer Massage mit einem Narbenroller beginnen.
Bei der Wundheilung bildet der Körper neue Bindegewebsfasern, sogenannte Kollagene. Dank ihrer überkreuzten Struktur sorgen diese für eine höhere Elastizität. In vernarbtem Gewebe sind Kollagenfasern aber parallel angeordnet und nicht über Kreuz. Das hat zur Folge, dass das Gewebe starrer und weniger elastisch ist. Es kann Feuchtigkeit nicht so effizient speichern und ist auch nicht so gut durchblutet. Aus diesem Grund kannst Du bei Narben auch immer eine kleine Hautverhärtung ertasten.
Der Mammacita-Narbenroller setzt genau an dieser Stelle an und regt durch die optimale Massagewirkung die Durchblutung der betroffenen Hautareale an. Auf diese Weise kannst Du verhindern, dass die Kaiserschnittnarbe wulstig wird.

Narbenpflege nach Kaiserschnitt: Wie lässt sich der Heilungsprozess noch fördern?
Narbenpflege ist nicht nur aus ästhetischer Sicht sinnvoll. Nach einem Kaiserschnitt kann es im Bereich der Narbe auch zu Gefühlsstörungen kommen: So spüren viele Frauen ein Kribbelgefühl oder auch ein Taubheitsgefühl, was vor allem dann der Fall ist, wenn während des Eingriffs Muskelfasern und Hautnerven verletzt wurden. Durch eine gezielte Stimulation im Rahmen der Narbenpflege kannst Du aber einen wichtigen Beitrag zur Regeneration leisten.
- Gib Deiner Narbe Schutz und Halt
In der ersten Zeit nach dem Kaiserschnitt braucht die Narbe noch ausreichend Schutz und Halt. Halte sie beispielsweise mit Deiner Hand fest, bevor Du Deinen Bauch belastest, zum Beispiel beim Aufstehen, beim Husten, aber auch beim Lachen.
- Bäder vermeiden
Im Allgemeinen kannst Du am Folgetag nach Deinem Kaiserschnitt duschen, aber natürlich nur dann, wenn Du Dich ausreichend fit fühlst. Die Kaiserschnittnarbe kannst Du vorsichtig mit einem weichen Handtuch trockentupfen. In den ersten Tagen nach dem Kaiserschnitt solltest Du auf Duschgele verzichten, denn diese können die Wunde unter Umständen reizen. Sobald die Fäden bzw. die Hautklammern aber entfernt wurden, kannst Du generell auch auf Seife und Duschgel zurückgreifen. Auf Wannenbäder solltest Du aber so lange verzichten, bis die Narbe komplett verheilt ist. Ansonsten könnte das Gewebe zu stark aufweichen.
- Trage lockere und bequeme Kleidung
Es ist wichtig, dass die Kleidung nicht zu sehr an der Narbe scheuert und keinen Druck auf diesen empfindlichen Bereich ausübt. Trage daher weiche und lockere Unterwäsche und Hosen. Viele Frauen entscheiden sich in der ersten Zeit nach dem Kaiserschnitt für das Tragen der Netzhosen aus dem Krankenhaus. Diese sind zwar optisch nicht besonders attraktiv, doch sie haben einen guten Halt und drücken nicht unangenehm auf die Schnittwunde. Du spürst selbst am besten, wann Du körperbetonte Jeans wieder tragen kannst.
Hebammentipp: Leg eine große Binde auf Deine Narbe, um Reibung durch die Unterwäsche zu verhindern.
- Dermaroller zur täglichen Pflege der Kaiserschnittnarbe
- Kunststoffnadeln zur sanften Narbenpflege
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- Flacht die Narbe ab und macht sie flexibler
- Auch mit Narbenöl anwendbar
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Auch wenn die äußere Wunde verheilt ist, so muss der Körper erst innerlich noch ausheilen – und diese Verletzungen brauchen wesentlich länger, als von außen sichtbar ist. Gönne Dir daher ausreichend Ruhe und vermeide vor allem in den ersten sechs bis acht Wochen nach dem Eingriff das Heben schwerer Lasten. Trage zum Beispiel Deine Einkäufe in mehreren Gängen ins Haus und nimm auch unbedingt Hilfe aus Deinem Umfeld an. Dein Baby kannst Du aber unbesorgt tragen.
Mein Tipp an Dich: Lass Dir von Deiner Hebamme zeigen, wie Du das Baby körpermitteschonend heben und tragen kannst.
- Kinesiotapes, Gitter- bzw. Cross-Tapes
Diese Tapes werden auf die verschlossene Narbe geklebt und bewirken dort einen positiven Reiz. Deine Haut wird entlastet und der Heilungsprozess somit aktiviert.

- Trage einen Bauchgurt
Deine Bauchmuskeln werden während der Schwangerschaft stark gedehnt. Ein Bauchgurt gibt Dir nach der Geburt ausreichend Halt und unterstützt die Rückbildung. Gerade in der ersten Zeit nach dem Kaiserschnitt schätzen viele Frauen dieses stabilisierende Gefühl des Bauchgurts. Hast Du keinen Gurt, kannst Du auch ein Tuch um Deinen Bauch wickeln.
Wichtig: Achte darauf, dass der Gurt nur stützt und Deinen Bauch nicht abschnürt. Sitzt er zu fest, drückt er Deine Organe nach innen, was den Beckenboden belastet.
- Homöopathie
Nach einem Kaiserschnitt, besonders wenn die Wunde schlecht heilen will, hat sich das Mittel Staphisagria (Stafanskraut) als Globuli durchgesetzt. Als Selbstmedikation würde ich mehrmals täglich 3-5 Globuli in der Potenz D6 wählen.
- Vermeide Sonneneinstrahlung
Schütze Deine Narbe vor direktem Sonnenlicht. Wie bei jedem Narbengewebe ist auch bei der Kaiserschnittnarbe die Hautpigmentierung beeinträchtig. UV-Strahlung kann daher eine dauerhafte Hell- oder Dunkelverfärbung der Narbe zur Folge haben. Um die Geweberegeneration nicht zu beeinträchtigen, solltest Du in den ersten 12 Monaten nach dem Kaiserschnitt komplett auf Sonnenbaden und Solarium-Besuche verzichten.
- Rege Deinen Kreislauf an
Bei einem Kaiserschnitt ist die Gefahr einer Embolie (Blutgefäßverschluss) erhöht. Aus diesem Grund ist es wichtig, den gesamten Kreislauf und die Muskulatur so bald wie möglich wieder zu mobilisieren.
Das Motto ist aber: Erst richtig ausheilen, dann sportlich aktiv werden! Nach ungefähr 8-10 Wochen kannst Du mit leichtem Sport beginnen. Sprich mit Deiner Hebamme oder Deinem Frauenarzt/Deiner Frauenärztin über den richtigen Zeitpunkt für Sport.

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FAQ – häufige Fragen
Keloidnarben: Was ist das und was lässt sich dagegen tun?
Bei einem Keloid handelt es sich um ein übermäßiges Narbengewebe-Wachstum, das durch Wundheilungsstörungen entsteht. Ob Du zu Keloidnarben neigst, ist zu einem großen Teil genetische Prädisposition. Doch auch eine zu frühe körperliche Belastung oder zu früher Sport, bei der der Wundbereich unter Spannung steht, kann zur Entstehung von Keloidnarben führen. Wenn Du weißt, dass Du zu wulstigen Narben neigst, empfehle ich Dir von Anfang an ein Crosstape oder Silikon-Präparate wie Silikongel oder ein Silikonpflaster zu verwenden. Je nachdem, wie wulstig die Kaiserschnittnarbe ist, kannst Du Dich auch für einen operativen Eingriff entscheiden. So kann die Narbe zum Beispiel mit dem Laser behandelt oder nochmals herausgeschnitten werden. Für einen solchen Eingriff muss die Narbe aber erst vollkommen ausgeheilt sein.
Auch Silikon-Narbenpflaster sind sehr sinnvoll: Diese Pflaster werden einige Monate lang täglich getragen und sollen somit zur einer Narbenabflachung führen. Auch spezielle Silikon-Cremes – wie etwa ScarSil®, Silikon Narbengel oder Dermatix® Ultra Narbengel – kannst Du anwenden. In einigen Kliniken werden spezielle Narbensprechstunden angeboten. Hier kannst Du Dich fachkompetent beraten lassen.

Schadet Sport der Kaiserschnittnarbe?
Rückbildungsgymnastik ist nach einem Kaiserschnitt genauso wichtig wie nach einer natürlichen vaginalen Geburt. Allerdings sollte erst nach rund 8 bis 10 Wochen mit der Rückbildung begonnen werden. Selbst dann, wenn Du Dich schon vorher fit fühlst, solltest Du mit sportlicher Aktivität noch zurückhaltend sein, denn die Entstehungswahrscheinlichkeit für eine Keloidnarbe ist wesentlich höher, wenn mechanische Kräfte auf die Wunde einwirken, so beispielsweise Dehnung oder Zug.
Wann hat die Kaiserschnittnarbe ihr Endstadium erreicht?
Nach ungefähr sechs Monaten hat die Narbe ihr Endstadium erreicht, kann aber noch weiter reifen. Sobald Deine Kaiserschnittnarbe nicht mehr gerötet, sondern weiß ist, kannst Du sicher davon ausgehen, dass sie sich farblich nicht mehr verändern wird. Pflege sie aber trotzdem weiter, dann kann sie immer weiter abflachen und gut ausheilen.
Eine sorgfältige Narbenpflege spielt für die allgemeine Wundheilung eine besonders wichtige Rolle, insbesondere nach einem Kaiserschnitt.
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