Bei einem Kaiserschnitt (med. Sectio) entsteht eine 12-25 cm breite Narbe, die eine sichtbare Erinnerung an die Geburt deines Kindes ist. Egal, ob deine Kaiserschnittgeburt erst vor kurzem war oder schon länger zurückliegt: Mit einer gezielten Narbenpflege nach Kaiserschnitt unterstützt du die Heilung aktiv, beugst Problemen vor und trägst dazu bei, dass sich deine Narbe besser in das umliegende Gewebe integriert.
In diesem Artikel erfährst du mit welchen Maßnahmen du die Heilung deiner Narbe unterstützen kannst.
Darum ist Narbenpflege nach Kaiserschnitt wichtig
Ein Kaiserschnitt hinterlässt eine Wunde, die durch mehrere Haut- und Gewebeschichten verläuft – insgesamt sind dabei sieben Schichten betroffen. Beim Heilungsprozess bildet sich Narbengewebe, das sich von der normalen Haut unterscheidet: Es ist weniger elastisch und besitzt weniger Blutgefäße und Talgdrüsen. Diese Besonderheiten können manchmal zu Problemen führen, denen du mit einer regelmäßigen Narbenpflege nach Kaiserschnitt entgegenwirken kannst.
Durch regelmäßige Pflege:
- Vermeidung von Verhärtungen: durch regelmäßige Pflege wird das Gewebe besser durchblutet und dadurch flexibler, geschmeidiger und zieht sich weniger nach innen.
- Linderung von Spannungsgefühlen: Spannungen oder Bewegungseinschränkungen in und um die Narbe können reduziert werden.
- Reduktion von Schmerzen und Taubheitsgefühl: Eine gezielte Behandlung der Kaiserschnittnarbe fördert die Durchblutung und kann das Empfinden im Narbenbereich verbessern.
- Vorbeugung von Verklebungen: Im Bereich der Narbe kann es zu Verklebungen kommen, die sogar tieferes Gewebe betreffen und manchmal die Beweglichkeit beeinträchtigen. Auch eine “Rolle über Narbe” wird oft durch eine Verklebung verursacht.
- Ästhetische Gründe: Eine gut gepflegte Narbe heilt oft unauffälliger ab und ist nur noch als feiner Strich zu sehen
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Welche Gewebe werden bei einem Kaiserschnitt verletzt?
Bei einem Kaiserschnitt werden verschiedene Gewebeschichten durchtrennt. Dabei kommt heute meist die „Misgav-Ladach-Methode“ zum Einsatz, auch bekannt als „sanfter Kaiserschnitt“. Diese Technik schont das Gewebe, indem nur minimal geschnitten wird und die Muskulatur zur Seite geschoben und gedehnt wird, statt sie vollständig zu durchtrennen.
Die Schichten, die bei einem Kaiserschnitt durchtrennt werden, sind:
- Haut (Oberhaut und darunterliegende Schichten)
- Unterhautfettgewebe (die Fettschicht unter der Haut)
- Faszie (das Bindegewebe, das die Bauchmuskeln umhüllt)
- Bauchmuskulatur (die Muskulatur wird jedoch bei der sanften Methode nur zur Seite geschoben)
- Bauchfell (Peritoneum, die schützende Schicht um die inneren Organe)
- Gebärmutterwand (um das Baby herauszuheben)
- Fruchtblase (bei geöffneter Blase kann das Baby aus dem Mutterleib gehoben werden)
Die sichtbare Kaiserschnittnarbe ist quasi nur die “Spitze des Eisbergs”. Im Inneren entstehen im Heilungsprozess weitere Narben.
Nach der Bauchgeburt werden diese Schichten Schritt für Schritt wieder verschlossen. Für die Hautnaht gibt es dabei unterschiedliche Techniken:
- Intrakutannaht: Diese heute am häufigsten verwendete Naht verläuft knapp unter der Hautoberfläche. Die Oberhaut (Epidermis) wird nur an Nahtanfang und -ende durchstochen, was meist eine sehr feine Narbe hinterlässt.
- Einzelknopfnaht: Die Haut wird durch einzelne, kleine Fäden verschlossen, die separat geknüpft werden.
- Hautklammern: Alternativ kann die Bauchdecke auch mit Klammern verschlossen werden, die später wieder entfernt werden.
Da es unterschiedliche Nahttechniken gibt und auch die Wundheilung sich von Mensch zu Mensch unterscheidet, können Kaiserschnittnarben sehr unterscheidlich aussehen. In den meisten Fällen lösen sich die Fäden – ebenso wie die Fäden der inneren Gebärmutternaht – von selbst auf.
Deine Kaiserschnittnarbe: Die 4 Phasen der Wundheilung und was du tun kannst
Damit du dich gut vorbereitet fühlst, findest du hier einen Überblick über die einzelnen Phasen der Wundheilung und Tipps, wie du die Heilung in der jeweiligen Phase unterstützen kannst.
1. Entzündungsphase (0–7 Tage nach der Operation)
In der Entzündungsphase beginnt der Körper sofort, die Wunde zu reinigen und Infektionen abzuwehren. Entzündungszellen wandern in das Wundgebiet und unterstützen die Heilung, indem sie das Gewebe reinigen und für eine erste Schließung der Wundränder sorgen.
Optik: Die Narbe ist oft rot, heiß, leicht geschwollen und glänzend. Sie kann sich etwas erhoben anfühlen und ist empfindlich gegenüber Berührung.
Empfinden: Spannungsgefühl, Brennen und Schmerzen sind in dieser Zeit normal und ein Zeichen der aktiven Heilung.
Das kannst du tun:
- Ruhe und Schonung: Vermeide im Wochenbett nach Kaiserschnitt alle Aktivitäten, die Druck oder Zug auf die Narbe ausüben können.
- Hygiene: Schütze die Wunde durch einen Verband oder Steri-Strips. Du kannst vorsichtig duschen, achte aber darauf, die Narbe nicht zu reiben.
- Kühlen: allerdings nicht eiskalt
- Atmen: atme bewusst zu deiner Kaiserschnittnarbe. Das mobilisiert das Gewebe und hilft Verklebungen zu reduzieren.
Gut zu wissen: Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wird Deine Hebamme regelmäßig die Narbe kontrollieren. Bei Bedarf kann sie auch nach ca. 10 Tagen die Knoten ziehen.
2. Proliferationsphase (7–14 Tage nach der Operation)
In dieser Phase beginnt der Körper, neues Gewebe zu bilden, um die Wunde zu verschließen. Die Hautzellen vermehren sich schnell und arbeiten daran, das Gewebe zusammenzuziehen.
Optik: Die Narbe ist weniger rot und schwillt allmählich ab. Sie wird flacher und beginnt sich optisch zu beruhigen.
Empfinden: Die Schmerzen lassen deutlich nach, und Juckreiz oder Kribbeln können auftreten – ein Zeichen für die Gewebeneubildung.
Das kannst du tun:
- Sanfte Narbenpflege: Ab jetzt kannst du sanft mit der Narbenpflege beginnen. Dafür kannst du mit einem Narbenpflegeprodukt kreisende Bewegungen um und über die Narbe machen.
- Halte deine Narbe feucht: mit einem Hydrogelpflaster oder Silikonpflaster unterstützt du die feuchte Wundheilung
- Leichte Bewegung: Kurze Spaziergänge oder leichte Wochenbettgymnastik fördert die Durchblutung der Narbe und fördert die Wundheilung
3. Reparationsphase (3–6 Wochen nach der Operation)
In der Reparationsphase wird das neu gebildete Gewebe stabilisiert und vernetzt. Diese Phase ist wichtig für die Widerstandsfähigkeit der Narbe und sorgt dafür, dass sie immer mehr ins umliegende Gewebe integriert wird.
Optik: Die Narbe ist jetzt deutlich blasser, flacher und weicher als zuvor. Sie fügt sich zunehmend ins Hautbild ein.
Empfinden: Taubheitsgefühle oder gelegentliches Ziehen sind noch normal, sollten aber allmählich weniger werden. Viele Frauen bemerken zu diesem Zeitpunkt, dass die Empfindlichkeit insgesamt abnimmt.
Das kannst du tun:
- Narbenmassage: regelmäßige Narbenmassage hilft, das Gewebe geschmeidiger zu machen und Verwachsungen zu verhindern. Ab der 6. Woche darf die Massage etwas intensiver werden, um auch die tieferen Gewebsschichten zu erreichen. Nun darf auch mit Druck und Zug gearbeitet werden.
- Einsatz von Narbenpflegetools: nach 6 Wochen kannst auch Bürsten, Narbenroller, Schröpfgläser oder Gua Sha Steine zur Narbenbehandlung verwenden.
- Rückbildungsgymnastik: Du kannst körperliche Aktivitäten weiter steigern. Nach 8-10 Wochen kannst du in der Regel mit Rückbildungsgymmastik beginnen.
4. Reifungsphase (6 Monate – 12 Monate nach der Operation)
Die Reifungsphase ist die letzte Phase der Wundheilung. Die Struktur des Narbengewebes verändert sich weiterhin und wird immer widerstandsfähiger. In dieser Phase kann sich das Erscheinungsbild der Narbe weiter verändern.
Optik: Die Narbe wird blasser und weicher und integriert sich vollständig ins umliegende Gewebe. In vielen Fällen ist sie nach einem Jahr kaum noch sichtbar.
Empfinden: Empfindlichkeiten und Taubheitsgefühle lassen weiter nach und verschwinden meist vollständig. Die Narbe sollte in dieser Phase schmerzfrei und stabil sein.
Das kannst du tun:
- Aktivitäten steigern: Du kannst nun ohne große Einschränkungen Sport machen, auch intensivere Aktivitäten und Bauchmuskeltraining. Achte dabei aber immer auf dein Wohlbefinden und überfordere dich nicht.
- Narbenpflege fortsetzen: Deine Narbe muss jetzt nicht mehr tgl. behandelt werden. Allerdings kannst du sie nach dem Duschen weiter mit einer feuchtugkeitsspendenden Lotion eincremen.
- Narbentherapeut: Magst oder kannst du deine Narbe nicht in der Tiefe behandeln oder macht sie dir noch Probleme, suche einen Narbentherapeuten auf.
Schritt für Schritt Anleitung zur Narbenpflege – PDF
Ich schicke Dir kostenfrei eine übersichtliches PDF mit allen wichtigen Schritten zur Narbenpflege.
Lade dir hier meine Schritt für Schritt Anleitung zur Narbenmassage vom frühen bis zum späten Heilungsstadium herunter. Im PDF erhältst du eine Anleitung und wertvolle Hinweise zur Pflege deiner Kaiserschnittnarbe, die du ganz einfach selber machen kannst:
Kaiserschnittnarbe: Welche möglichen Komplikationen können auftreten?
Meist verläuft die Heilung der Sectionarbe ohne große Probleme. Es gibt allerdings einige klassische Probleme, die bei der Narbenbildung auftreten können:
- Wundinfektion: Wie bei allen Wunden besteht die Gefahr einer bakteriellen Wundinfektion. Es kann im Wochenbett auch zu Fieber kommen.
- Narbe unter Hautniveau: Eingesunkene Narben, auch atrophe Narben genannt entstehen, wenn der Körper zu wenig Bindegewebe bildet.
- Narbe über Hautniveau: Überschiessende Narben, auch hypertrophe Narben, entstehen durch eine Überproduktion vom Bindegewebe. Die Narbe erscheint dick, wulstig.
- Eingezogene Narbe: Wenn die oberen Hautschichten miteinander verkleben, beklagen Frauen, dass sich die Narbe nach innen zieht oder sich eine Rolle oberhalb der Narbe bildet.
- Adhäsionen: Verwachsungen oder Verklebungen der verschiedenen Gewebsschichten können zu Schmerzen im Unterleib, im Rücken und Becken führen sowie die Bewegung einschränken.
- Sensibilitätsstörungen: durch Verletzung von Nerven kann es zwischen Narbe und Bauchnabel zu Gefühlsstörungen wie Kribbeln oder Taubheit kommen. Regelmäßige Stimulation kann einen wichtigen Beitrag zur Regeneration leisten.
Wichtig: Ist Deine Bauchnarbe auch nach 6 Monaten noch gerötet, taub oder hast Du ein Gefühl von Wärme auf der einen und Kälte auf der anderen Seite der Narbe, weist dies auf ein Narbenstörfeld hin. Ich empfehle Dir die Narbe bei einem ausgebildeten Therapeuten entstören zu lassen.
Kaiserschnittnarbe selber behandeln – so geht’s
Sobald die Kaiserschnittnarbe äußerlich abgeheilt und die Rötung etwas abgeklungen ist, kannst du mit der Narbenpflege beginnen. Das ist in der Regel 7-10 Tagen nach der Operation der Fall.
frühe Narbenmassage:
Ideal für die Narbenpflege nach dem Kaiserschnitt sind leichte Massagen mit speziellen Narbenpflegeprodukten. Trage sie mit dem sauberen Zeigefinger auf: Streiche erst mit sanften kreisenden Bewegungen um die Narbe herum, später dann über die Narbe und von einer Seite der Kaiserschnittnarbe zur anderen. Wiederhole die Streichbewegung so oft, wie es sich für Dich gut anfühlt. Deine Narbe kann diese Pflege gebrauchen. Auch das Gewebe um die Narbe herum sollte massiert und eingecremt werden, zum Beispiel mit leicht kreisenden Bewegungen.
Mein Tipp als Hebamme: Seine Kaiserschnittnarbe zu massieren erfordert etwas Mut. Magst Du sie nicht direkt berühren, kannst Du ein sanftes Tuch (z.B. Seide) über deinen Finger legen und damit das Gewebe massieren.
späte Narbenmassage:
Nach 6 Wochen ist die Narbe so weit verheilt und fest genug, dass Du sie etwas intensiver massieren kannst. Durch eine sogenannte Friktionsmassage, die mit Zug arbeitet, mobilisierst Du das Gewebe und die unteren Hautschichten. So kannst Du ggf. Verklebungen der verschiedenen Hautschichten entgegenwirken und stimulierst die Neubildung von Hautnerven.
Narbenpflege mit Salben und Cremes
Narbengewebe ist weniger flexibel ist als “gesunde” Haut. Durch regelmäßige Pflege kannst du die Elastizität des Narbengewebes steigern, sowie das Erscheinungsbild verbessern. Am besten täglich mindestens drei Monate lang. Es gibt spezielle Narbenpflegeprodukte mit unterschiedlichen Wirkstoffen. Grundsätzlich eignet sich aber auch jede hautverträgliche Creme.
Besonders empfehlenswert sind folgende Cremes oder spezielle Narbensalben:
- Ringelblumensalbe (Calendula-Creme)
- Bachblütensalbe (Rescue-Salbe)
- Narbengel von Wala (Homöopathie)
- Kelofibrase von Sandoz (mit Heparin)
- Contractubex® von Merz mit Zwiebelextrakt, Allantoin und Heparin
- Traumeel-Salbe
- Bepanthen-Creme
- Johanniskraut-Öl
- Manukahonig
Merke: Die meisten Narbensalben fördern durch ihre Inhaltsstoffe die Durchblutung der Naht, was die Narbenentwicklung positiv beeinflusst.
- Johanniskrautöl reich an Vitaminen und Mineralien
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Kinesiotapes, Gitter- bzw. Cross-Tapes
Crosstapes oder Gittertapes sind spezielle Pflaster, die auf die Narbe geklebt werden und die Durchblutung und den Energiefluss im Gewebe fördern. Sie können helfen, das Narbengewebe weicher und beweglicher zu machen.
Narbenpflege mit dem Narbenroller
Oft entsteht im Laufe der Heilung ein „Hangover“ oder Wulst über der Kaiserschnittnarbe. Die Narbe zieht sich nach innen und es entsteht eine Rolle, die – abhängig vom individuellen Fettgehalt – mehr oder weniger hängt. Diese Einziehung entsteht durch ein Verkleben der oberen Hautschichten oder durch eine Kontraktur oder Narbenschrumpfung. Das bedeutet, dass sich die Narbe stark zusammenzieht. Neben der klassichen Narbenmassage, ist ein Narbenroller eine tolle Möglichkeit die Durchblutung zu steigern und Verklebungen zu reduzieren.
Narbenpflege nach Kaiserschnitt: Wie lässt sich der Heilungsprozess noch fördern?
- Gib Deiner Narbe Schutz und Halt
In der ersten Zeit nach dem Kaiserschnitt braucht die Narbe noch ausreichend Schutz und Halt. Halte sie beispielsweise mit Deiner Hand fest, bevor Du Deinen Bauch belastest, zum Beispiel beim Aufstehen, beim Husten, aber auch beim Lachen.
- Bäder vermeiden
Im Allgemeinen kannst Du am Folgetag nach Deinem Kaiserschnitt duschen, aber natürlich nur dann, wenn Du Dich ausreichend fit fühlst. Die Kaiserschnittnarbe kannst Du vorsichtig mit einem weichen Handtuch trockentupfen. In den ersten Tagen nach dem Kaiserschnitt solltest Du auf Duschgele verzichten, denn diese können die Wunde unter Umständen reizen. Sobald die Fäden bzw. die Hautklammern aber entfernt wurden, kannst Du generell auch auf Seife und Duschgel zurückgreifen. Auf Wannenbäder solltest Du aber so lange verzichten, bis die Narbe komplett verheilt ist. Ansonsten könnte das Gewebe zu stark aufweichen.
- Trage lockere und bequeme Kleidung
Deine Kleidung sollte nicht an der Narbe scheuern und Druck ausüben. Trage daher weiche, hochsitzende Unterwäsche. Viele Frauen entscheiden sich nach dem Kaiserschnitt für das Tragen der Netzhosen aus dem Krankenhaus. Diese sind zwar optisch nicht besonders attraktiv, doch sie haben einen guten Halt und drücken nicht unangenehm auf die Schnittwunde.
Mein Tipp: Leg eine große Binde auf Deine Narbe, um Reibung durch die Unterwäsche zu verhindern.
- Keine schweren Lasten heben
Auch wenn die äußere Wunde verheilt ist, so muss der Körper erst innerlich noch ausheilen – und diese Verletzungen brauchen wesentlich länger, als von außen sichtbar ist. Vermeide daher in den ersten sechs bis acht Wochen das Heben schwerer Lasten. Trage zum Beispiel Deine Einkäufe in mehreren Gängen ins Haus und nimm Hilfe aus Deinem Umfeld an. Dein Baby kannst Du aber unbesorgt tragen.
Mein Tipp an Dich: Lass Dir von Deiner Hebamme zeigen, wie Du das Baby körpermitteschonend heben und tragen kannst.
- Trage einen Bauchgurt
Ein Bauchgurt gibt Dir nach der Geburt ausreichend Halt und unterstützt die Rückbildung. Gerade in der ersten Zeit nach dem Kaiserschnitt schätzen viele Frauen dieses stabilisierende Gefühl des Bauchgurts. Hast Du keinen Gurt, kannst Du auch ein Tuch um Deinen Bauch wickeln.
Wichtig: Achte darauf, dass der Gurt nur stützt und Deinen Bauch nicht abschnürt. Sitzt er zu fest, drückt er Deine Organe nach innen, was den Beckenboden belastet.
- Homöopathie
Nach einem Kaiserschnitt, besonders wenn die Wunde schlecht heilen will, hat sich das Mittel Staphisagria (Stephanskraut) als Globuli durchgesetzt. Als Selbstmedikation würde ich mehrmals täglich 3-5 Globuli in der Potenz D6 wählen.
- Vermeide Sonneneinstrahlung
Schütze Deine Narbe vor direktem Sonnenlicht. Wie bei jedem Narbengewebe ist auch bei der Kaiserschnittnarbe die Hautpigmentierung beeinträchtig. UV-Strahlung kann daher eine dauerhafte Hell- oder Dunkelverfärbung der Narbe zur Folge haben. Um die Geweberegeneration nicht zu beeinträchtigen, solltest Du in den ersten 12 Monaten nach dem Kaiserschnitt komplett auf Sonnenbaden und Solarium-Besuche verzichten.
- Rege Deinen Kreislauf an
Bei einer Entbindung durch Kaiserschnitt ist die Gefahr einer Embolie (Blutgefäßverschluss) erhöht. Aus diesem Grund ist es wichtig, den gesamten Kreislauf und die Muskulatur so bald wie möglich wieder zu mobilisieren.
Das Motto ist aber: Erst richtig ausheilen, dann sportlich aktiv werden! Nach ungefähr 8-10 Wochen kannst Du mit Rückbildungsgymnastik beginnen. Sprich mit Deiner Hebamme oder Deinem Frauenarzt/Deiner Frauenärztin über den richtigen Zeitpunkt für Sport.
FAQ – häufige Fragen
Schadet Sport der Kaiserschnittnarbe?
Rückbildungsgymnastik ist nach einem Kaiserschnitt genauso wichtig wie nach einer natürlichen vaginalen Geburt. Allerdings sollte erst nach rund 8 bis 10 Wochen mit der Rückbildung begonnen werden. Selbst dann, wenn Du Dich schon vorher fit fühlst, solltest Du mit sportlicher Aktivität noch zurückhaltend sein, denn die Wahrscheinlichkeit für eine hypertrophe- oder Keloidnarbe ist wesentlich höher, wenn mechanische Kräfte auf die Wunde einwirken, so beispielsweise Dehnung oder Zug.
Bist Du Dir unsicher, was es bei der Rückbildung nach Kaiserschnitt zu beachten gibt? Mein 8-wöchiges Rückbildungsprogramm nach Kaiserschnitt nimmt dich an die Hand und ist auf die Bedürfnisse nach einem Kaiserschnitt zugeschnitten.
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Wann hat die Kaiserschnittnarbe ihr Endstadium erreicht?
Nach ungefähr sechs Monaten sollte die Narbe verblasst und auf Hautniveau sein. Bis zu zwei Jahre spricht man von Narbenreifung. In dieser Zeit kann sich die Narbe weiterhin verändern und an Festigkeit zunehmen. Da sich in unserem Körper laufend neue Zellen bilden, kann man auch lange Zeit nach einem Kaiserschnitt durch Narbenpflege, -behandlung, -massage Veränderungen an der Narbe herbeiführen.
Quellen:
https://www.coda-kaiser-apotheke-wuerselen.de/gesundheitsbibliothek/index/narben/
https://www.aerzteblatt.de/archiv/219693/Narben-und-Keloide-Eine-therapeutische-Herausforderung