In den letzten Wochen der Schwangerschaft entsteht mehr und mehr Vorfreude auf das Baby. Endlich möchte man das neue Familienmitglied kennenlernen, wissen, wie es aussieht und wem es ähnelt. Neben der Vorfreude gibt es meist aber auch gemischte Gefühle, was die Geburt abgeht. Wann geht es los, wie wird es sich anfühlen, wird es schmerzhaft werden und wie lange wird es wohl dauern…? Fragen über Fragen, die man wohl erst im Nachhinein beantwortet haben wird.
Ein wenig Lampenfieber gehört wohl zu jeder Schwangerschaft. Schließlich ist die Geburt eines Kindes ein wichtiges Ereignis im Leben und nach wie vor eines, welches sich nicht wirklich planen lässt.
Professor Frank Louwen, Gynäkologe am Universitätsklinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, hat eine Ernährungsform “erfunden”, mit der man die Geburt zwar nicht programmieren kann, wohl aber die Wahrscheinlichkeit einer schmerzarmen Geburt am Termin erhöht. Die sogenannte “Louwen Diät”.
Was versteht man unter Louwen Diät?
Der Begriff Louwen Diät ist ein wenig irreführend, denn so manch einer denkt sicher an eine Diät, um überschüssige Pfunde loszuwerden. Was in der Schwangerschaft fast unmöglich ist. Bei der Louwen Diät handelt es sich allerdings nicht um eine Abspeckdiät, sondern um eine Ernährungsform für die letzten sechs Wochen der Schwangerschaft, bei der auf einfache Kohlenhydrate weitestgehend verzichtet wird, die eine hohe Insulinausschüttung bewirken. Man könnte sagen, dass die Louwen Diät die GLYX-Diät für Schwangere ist, da überwiegend Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index verzehrt werden. Als schwangere Frau kann man sich daher auch an Rezepten der GLYX-Diät orientieren.
Lebensmittel, die man nicht zu sich nehmen sollte:
- Reis
- Pasta
- Kartoffeln
- Brot
- Obst wie Banane, Trauben oder Ananas
- Süßigkeiten
- Honig
- Zucker
- Säfte
Lebensmittel, die unbedenklich sind:
- Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Linsen, Kichererbsen
- Gemüse
- Eier
- Fleisch
- Fisch
- Milchprodukte
- Nüsse
- Vollkornbrot
- Spaghetti aus Dinkel, oder Mais
- Naturreis
- Obst wie Kirschen, Grapefruit, Apfel und Birne
Wirkweise der Louwen Diät
Aber warum sollte man sich derartig einschränken? Es geht dabei um das Hormon Prostaglandin, welches der Körper in den letzten Wochen der Schwangerschaft vermehrt produziert. Die Ausschüttung führt unter anderem dazu, dass der Muttermund aufgelockert wird, um ihn so auf die Geburt vorzubereiten. Ein weicher Muttermund öffnet sich bei der Geburt leichter. Außerdem wirken Prostaglandine auf die Muskulatur der Gebärmutter und die Bereitschaft, Wehen zu bilden.
Prostaglandine müssen an bestimmten Rezeptoren andocken. Das kann man sich vorstellen wie ein Schlüssel, der nur in ein bestimmtes Schloss passt. Das Hormon Insulin, welches nach dem Essen ausgeschüttet wird, setzt an denselben Rezeptoren an wie Prostagandin und blockiert diese.
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Unterschiedliche Lebensmittel führen zu einer unterschiedlich hohen Ausschüttung von Insulin. Nimmt man Lebensmittel zu sich, die eine hohe Insulinausschüttung bewirken, werden die Rezeptoren vom Insulin besetzt und das Prostagladin findet keinen Platz mehr. Somit kann die “Reifung” des Muttermundes und auch die Bereitschaft Wehen zu produzieren verzögert werden.
Die Folge kann ein fester Muttermund, eine schmerzhaftere Geburt nach dem Termin sein.
Louwen Diät kein Garant für eine schmerzarme Geburt
Natürlich gibt es kein Garant für eine schnelle Geburt. Es schadet sicher kaum jemanden weniger Einfachzucker zu sich zu nehmen. Aber ein Garant für eine unkomplizierte Geburt ist das noch lange nicht. Ob mit, oder ohne Louwen Diät bleibt eine Geburt ein Ereignis, welches durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst wird.