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Vater werden aus der Papa-Perspektive

Vater werden aus der Papa-Perspektive

Ein Gastbeitrag von Richard, dem Papa von Hugo, der auf seinem vatersohn.blog über das Vater werden und sein, das Familienleben zu dritt uvm. schreibt und die Eltern-Gemeinschaft #papammunity geschaffen hat, damit sich Eltern vernetzen und austauschen können.

“Wir bekommen Nachwuchs. Aus einem Paar wird eine kleine Familie & alles rund um einen fokussiert sich fortan auf die werdende Mutter. Doch wie erleben wir Männer eigentlich das Vater werden? Wie erleben wir Männer unsere Partnerin während Schwangerschaft & Geburt & wie gelingt die Umstellung von Paar zu Familie. Alles aus der Papa-Perspektive.

Die Schwangerschaft aus der Papa-Perspektive

Die Schwangerschaft meiner Frau verlief sehr gut. Es gab keine Auffälligkeiten & Hugo hat sich in ihrem Bauch normal entwickelt. So wie man es sich wünscht & viele Sorgen, die uns erspart blieben.

Meine Frau arbeitet als Sozialpädagogin & wurde direkt nach Bekanntgabe ihrer Schwangerschaft beruflich freigestellt. Somit hatte sie viel Freizeit. Zeit für sich & unser Ungeborenes sowie viel kreativen Freiraum. Sie sprudelte vor Ideen & Vorstellungen was das Kinderzimmer, die Erstausstattung & das Leben zu dritt angeht.

Natürlich gab es aber auch anstrengende Tage. Die vielgesagten Hormonschübe gingen auch an uns (bzw. meiner Frau) nicht vorbei. Mit zunehmender Schwangerschaft wuchs natürlich auch die Angst. Die Angst vor der bevorstehenden Geburt (aus gesundheitlichen Gründen ein Kaiserschnitt) & die ersten Tage als Familie. Es gab Up & Downs, die für mich als Mann teilweise sehr schwer nachzuvollziehen waren. 

Für mich war es, als werdender Vater, selbstverständlich meiner Frau rund um die Uhr zur Seite zu stehen. Ich habe sie zu jedem Frauenarztbesuch begleitet & war dabei wohl genau so aufgeregt & voller Vorfreude wie sie. Mir war es wichtig, sie zu unterstützen, an ihrer Seite zu sein & zu sehen, wie sich unser Sohn entwickelt. Dazu gehörte natürlich auch die Teilnahme am Vorbereitungskurs. Auch wenn ich mir darunter mehr vorgestellt habe. Mehr Praxis in puncto Unterstützung bei der Geburt sowie Tipps für die ersten Tage mit einem Neugeborenen & weniger Theorie. Grade beim ersten Kind sind keine Erfahrungswerte vorhanden & die Unsicherheit überwiegt doch meist.

Die Geburt

Wie weiter oben kurz angedeutet, kam Hugo per geplantem Kaiserschnitt auf die Welt. Ein Umstand, der Maren doch sehr zu schaffen gemacht hat. Die natürlichen Vorteile einer “normalen” Geburt überwiegen schlichtweg: das Ungeborene wählt den Zeitpunkt der Geburt selbst; das Baby bekommt wichtige Organismen für die Immunabwehr mit auf den Weg.

Diese gingen auch an mir nicht spurlos vorbei. Aus meiner Sicht jedoch war ich froh um die Anstrengungen einer Geburt, die Maren so in der Form nicht durchmachen musste. Ich kann nicht sagen, wie ich eine natürliche Geburt gemeistert hätte. Sicher für mich war lediglich, dass ich an ihrer Seite sein werde. Egal ob Geburt auf natürlichem Wege oder per Kaiserschnitt.

So oder so habe ich mich ein Stück weit hilflos gefühlt. Man gibt die Gesundheit seiner Frau & seines Ungeborenen in die Hände des Ärzteteams & alles was man als Mann machen kann, ist da zu sein. Die Hand zu halten & beruhigend einzuwirken.

Die ersten Tage zu dritt

Der Moment, wenn Du von jetzt auf gleich Vater wirst & Du dieses kleine Päckchen auf die Brust gelegt bekommst, ist an Emotionalität nicht zu überbieten. Es lässt Deine Zeit, Deine Welt still stehen & stellt Dein Leben auf den Kopf.

Wir hatten das große Glück, dass wir ein Familienzimmer bekommen haben. Somit konnte ich die drei Tage im Krankenhaus verbringen. Im Nachhinein mag ich mir nicht vorstellen, wie es gewesen wäre, hätte es mit dem Familienzimmer nicht geklappt. Für mich wäre es undenkbar gewesen, abends nach Hause zu fahren & erst am nächsten Morgen wieder zu Frau & Kind zu fahren.

Rückblickend waren diese drei Tage sehr intensiv. Dieses Familiending bricht einfach über einen herein. Man wächst sehr schnell mit seinen Aufgaben. Das fehlende praktische Wissen aus dem Geburtsvorbereitungskurs war schnell vergessen. Die Hektik & die wenige Zeit, die die Krankenschwestern hatten, brachten mich sehr schnell dazu, das zu tun, was man als Vater tut: Liebe geben, Wickeln & Fürsorge für Frau & Kind.

Die ersten gut 24 Stunden nach der Geburt waren sehr schwierig für mich. Maren war körperlich sehr mitgenommen & gleichzeitig unter dem gefühlten Zwang, Stillen zu müssen. Natürlich auch Stillen zu wollen. Sie litt sehr lange an Neurodermitis & ich habe in puncto Heuschnupfen so ziemlich alles mitgenommen, was man mitnehmen kann. Da ist man über jeden Tropfen Muttermilch mehr als glücklich.

Leider sollte es mit dem Stillen aber nicht klappen. Nach mehreren Wochen voller Stress & Ausprobieren jeglicher Hilfsmittel haben wir uns entschieden, dem ganzen ein Ende zu setzen. Es ist ein Kreislauf, den wir nicht durchbrechen konnten. 

Auch hier habe ich mich oft hilflos gefühlt. Ich konnte mich zwar immer auf die Socken machen & alles Nötige besorgen. Aber wie ich Maren den Stress abnehmen & die neue Situation erleichtern konnte, fiel mir schwer. Ich war froh über jeden Besuch der Hebamme, auch wenn es letztendlich nicht geklappt hat.

Das Leben als Paar & Familie

Die Kehrseite davon war, dass ich mich von Anfang an aktiv mit einbinden konnte. Endlich ein Punkt, an dem ich mich nicht hilflos fühlte & Außenstehender war. Es ist bei uns schnell zur Selbstverständlichkeit geworden, dass ich das Füttern ebenso übernehme, wie Maren. Grade in den Nächten konnte ich Maren hier viel Abnehmen, was ein ausgesprochen gutes Gefühl für mich war.

Hugo ist unser erstes Kind & nach knapp 1 1/2 Jahren merken wir beide jetzt wie intensiv das Familienleben ist. Man steckt automatisch viel zurück. Hugo & seine Bedürfnisse sind oftmals der Mittelpunkt. Da ist Zeit zu zweit sehr selten. Zumal wir auch versuchen, uns gegenseitig zu unterstützen & dem Partner Freiräume zu schaffen. Zeit für sich selbst, neben den alltäglichen Herausforderungen als Mama oder Papa. Einfach mal durchschnaufen zu können. Das empfinde ich als sehr wichtig.

Aber wir versuchen inzwischen auch die Zeit als Paar wieder zu intensivieren. Wir haben das große Glück, dass die Omas & Opas in der Nähe wohnen. Wir haben von Anfang an viel Wert darauf gelegt, dass Hugo viel Zeit mit ihnen verbringt & er sich dort wie Zuhause fühlt.

Das ermöglicht es uns, auch mal ein Abend als Paar zu verbringen. Über andere Dinge zu reden & uns so als Paar wieder neu zu erleben.
LG, Richard & Hugo vom vatersohn.blog

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    Hebamme Julia Ronnenberg

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