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Äußere Wendung bei Beckenendlage

Als werdende Mama muss man sich manchmal mit dem einen oder anderen Begriff auseinandersetzen. Einer dieser Begriffe ist die äußere Wendung. Mit dieser speziellen Methode, können erfahrene Mediziner, das Baby aus der Beckenendlage wieder in die Schädellage bringen. Bei dieser Methode sind etwa 60 Prozent der Versuche auch tatsächlich erfolgreich. Doch was genau wird bei der äußeren Wendung gemacht und was solltest Du darüber wissen?

Als Hebamme habe ich selbst überwiegend gute Erfahrungen mit diesem Eingriff gemacht. Die Babys haben sich in den meisten Fällen sehr rasch drehen lassen und sind danach in der Richtung auch mit dem Kopf nach unten geblieben. Die meisten Frauen empfanden die Wendung zwar als etwas unangenehm, beschrieben sie jedoch als aushaltbar. Wenn Dein Baby mit dem Po nach unten liegt, solltest Du Dich in jedem Fall beraten lassen, ob die Wendung auch bei Dir in Betracht kommen würde!

Was ist eine Beckenendlage?

Bei einer normalen Geburt befindet sich das Baby am Ende der Schwangerschaft in der Schädellage. Das bedeutet, dass der Kopf zuerst geboren wird. Bei einer Beckenendlage (BEL) liegt das Baby mit dem Po im Becken seiner Mutter. Sollte sich das Kind zum Zeitpunkt der Geburt immer noch in der BEL befinden, bedeutet das, dass es mit dem Po oder den Füßen zuerst geboren werden würde. Das Köpfchen liegt also oben unter dem Rippenbogen. Du brauchst keine Sorge zu haben, denn auch wenn viele Mütter denken, dass dies automatisch bedeutet, dass es nun ein Kaiserschnitt werden muss, ist dem nicht so.

Es gibt einige sanfte Methoden, um das Baby wieder in die richtige Geburtsposition zu drehen. Dazu gehören beispielsweise die Lichttherapie oder Glöckchen-Therapie sowie Yogaübungen. Wenn all diese Versuche ohne Erfolg bleiben, kann das Kind auch durch eine äußere Wendung noch gedreht werden.

Wie wird eine manuelle Wendung durchgeführt?


Die manuelle (äußere) Wendung wird in den meisten Fällen ambulant durchgeführt und wird ausschließlich in Kliniken durchgeführt, die sich darauf spezialisiert haben. Während diesem Eingriff befindet sich ein ganzes OP-Team in Bereitschaft, damit es für Dich und Dein Baby nur ein geringes Risiko gibt. Sollte es zu einer Komplikation kommen, so kann im Notfall ein Notkaiserschnitt durchgeführt werden. Die Kosten werden übrigens von den Krankenkassen in Deutschland übernommen.

Ärztin führt Ultraschalluntersuchung an schwangerer Frau durch
Vor der Wendung wird eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, um alle Risiken auszuschließen

Der Arzt und sein Team werden zuerst einmal die Größe Deines Kleinen und die Lage durch einen Ultraschall genau feststellen. Geprüft wird zudem, ob es ausreichend Fruchtwasser gibt und wo genau sich die Plazenta befindet. Wenn der Arzt entscheidet, dass nichts gegen das Wenden des Babys spricht, wird eine Hebamme dazu geholt. Diese wird die Herztöne vom Baby sowie die Wehentätigkeit durch ein CTGs überwachen. Außerdem wird sie während des Eingriffs helfend zur Seite stehen. Ein wehenhemmendes Medikament wird über eine Kanüle zugeführt werden, denn Dein Uterus soll während dem Wenden so entspannt wie möglich bleiben.

Wenn Du bereit bist, wird der Arzt durch leichten Druck auf Deinen Bauch versuchen, den Po des Babys aus Deinem Becken zu heben. Der kleine Kopf wird dabei mit der einen Hand ertastet und danach zur Vorwärts oder Rückwärtsrolle geführt. Dabei kommt es natürlich auf Deinen individuellen Befund an. Eine erfolgreiche Wendung braucht meist nur zwei oder drei Minuten, ist also sehr schnell vollbracht. Wenn das Kind danach in der Schädellage liegt, wirst Du noch etwa 2-3 Stunden in der Klinik bleiben. Die Herztöne von Deinem Baby werden mehrmals kontrolliert, um ganz sicher zu sein, dass es ihm gut geht. Wenn alles in Ordnung und unauffällig ist, darfst Du nach einigen Stunden das Krankenhaus wieder verlassen.

Wie hoch ist die Erfolgsrate?

Es kommt auf viele verschiedene Faktoren an, ob die Wendung von außen erfolgreich ist oder nicht. Wenn es sich bei Deinem Baby um ein kleineres Kind handelt, das ausreichend Fruchtwasser hat, kannst Du von höheren Erfolgsaussichten ausgehen. Bei großen Kindern funktioniert das Wenden meist ein wenig schlechter, was jedoch nicht heißen soll, dass es nicht funktionieren kann. Im Schnitt lassen sich 60% der Kinder wenden.

Es kann allerdings vorkommen, dass sich das Baby zwar gut wenden lässt, sich danach jedoch wieder in die BEL dreht. Das passiert meist bei kleinen Kindern, oder bei Frauen, die bereits mehrere Kinder geboren haben. Sollte das bei Dir passieren, kannst Du natürlich eine weitere manuelle Wendung vornehmen lassen!

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Tut das Wenden weh?

Der Po des Babys muss aus Deinem Becken gehoben werden. Dazu muss der Arzt natürlich einen gewissen Druck ausüben. Es wird allerdings nicht mit Kraft ausgeführt. Die meisten Frauen beschreiben dies als unangenehm, manchmal kann die Wendung auch schmerzhaft sein. Doch Du solltest Dir keine Sorgen machen, denn sollte es Dir wirklich zu viel werden, kannst Du die Wendung auch zu jeder Zeit abbrechen. Vielleicht machst Du Dir unnötig Sorgen und Du wirst kaum bis gar keine Schmerzen dabei haben!

In welcher Woche wird die Wendung durchgeführt?

Ein Baby kann sich während der Schwangerschaft in unterschiedlichen Positionen befinden. Viele Kinder drehen sich erst um die 34.SSW in die gewünschte Geburtsposition, also die Schädellage. Nur bei rund 2 bis 4 Prozent der gesunden Kinder befinden sich auch noch in der 38. Schwangerschaftswoche in der Steißlage, also der BEL. Die meisten Kliniken in Deutschland schlagen den Eingriff erst ab der 37. Schwangerschaftswoche an. Erst danach wird eine spontane Drehung unwahrscheinlich, denn das Kind wird mit jedem Tag größer. Zu diesem Zeitpunkt kommt es außerdem auch viel seltener vor, dass sich das Kind wieder zurück in die Steißlage drehen .

Für wen kommt eine Wendung in Frage?

Wenn das Kind in der Steißlage liegt, Du den Kaiserschnitt vermeiden willst und lieber eine Spontangeburt erleben möchtest und

Ärztin tastet manuell die Lage des Babies
Mit sanftem Druck wird das Baby versucht mit dem Kopf nach unten zu drehen

Dir eine vaginale Steißgeburt einfach nicht zutraust, solltest Du zuerst einmal mit Deiner Hebamme. Sie kennt alle möglichen Alternativmethoden wie indische Brücke, Licht-, oder Klangmethode und das sogenannte Moxen. Wenn auch diese erfolglos sind, solltest Du über eine Wendung nachdenken. Dein behandelnder Arzt kann Dir nach einer gründlichen Untersuchung sagen, ob Du alle Bedingungen für den Eingriff erfüllst.

Wann ist eine Wendung nicht geeignet?

  • bei Zwillingen
  • wenn das CTG auffällig ist
  • wenn die Plazenta vor dem Muttermund liegt
  • wenn es einen vorzeitigen Blasensprung gibt
  • bei einer Nabelschnurumschlingung
  • bei Fehlbildungen der Gebärmutter

Gibt es Risiken?

Egal um welchen Eingriff es sich handelt, kein Eingriff ist vollkommen frei von jeglichen Risiken. Auch bei der Wendung kann es trotz jeder Vorsicht und Sorgfalt des Teams zu Komplikationen kommen. Doch Du solltest Dir keine großen Sorgen machen, diese sind sehr selten.

Während der Wendung wird Dein Baby durch ein CTG und durch Ultraschall genauestens überwacht werden, um das Risiko so gering wie möglich zu halten und im Falle des Falles schnell reagieren können. Schwere Komplikationen sind sehr selten. Die vorzeitige Ablösung der Plazenta, die zu einem Kaiserschnitt führt wird mit ca. 0,24% angegeben.

Ein weiteres Risiko ist beispielsweise ein vorzeitiger Blasensprung, eine vaginale Blutung, oder ein Blutübertritt von mütterlichem zu kindlichem Blut. Das ist aber vor allem bei rh-negativen Frauen ein Problem, dem man mit einer präventiven Anti-D Gabe vorbeugt.

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Julia Ronnenberg - Hebamme und Gründerin von Mammacita

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    Hebamme Julia Ronnenberg

    Ich bin Julia Ronnenberg, seit über 15 Jahren Hebamme und die Autorin der Artikel auf Mammacita.de

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