Haarausfall nach Schwangerschaft stoppen

Die meisten Frauen dürfen sich während ihrer Schwangerschaft durch den veränderten Hormonspiegel auf glänzendes und volles, kräftiges Haar freuen. Nach der Geburt sieht die Sache meist jedoch wieder anders aus. Viele Frauen verlieren eine Monate nach der Geburt übermäßig viele Haare. Nicht selten suchen die Frauen nach einem Mittel um den lästigen Haarverlust zu stoppen. In diesem Artikel erkläre ich Dir was hinter dem Haarausfall nach Schwangerschaft und der Geburt steckt und was Du dagegen tun kannst.

Der Körper nach der Geburt

Es ist eigentlich ungerecht: 9 aufregende Schwangerschaftsmonate liegen hinter einem.
Doch neben der Freude, sein Baby endlich im Arm zu halten, bringt die Zeit nach der Geburt auch einige unliebsame körperliche Veränderungen mit sich. Wie Schwangerschaftsstreifen, durch die Dehnung der Haut, ein weicher Postnatalbauch oder ein schwacher Beckenboden. Die Rückbildungsphase nach der Geburt betrifft allerdings nicht nur die Beckenbodenmuskulatur und den Schwangerschaftsbauch. Auch Haarausfall gehört zu den typischen Nachwirkungen einer bereits vergangenen Schwangerschaft.

Und obwohl es normal ist, das ein oder andere Haar zu verlieren, freut sich darüber jedenfalls keine Frau. Logisch eigentlich, oder? Denn genau jetzt, wo Du als junge Mutter keine Zeit für ein intensives Beautyprogramm findest, bekommst Du es mit diesen “Nebenwirkungen” der Schwangerschaft zu tun. Doch Haarausfall nach Schwangerschaft ist nicht nur normal, sondern tritt bei den meisten Frauen ein. Jetzt fragst Du Dich vielleicht, weshalb das so ist? Eigentlich ist die Sache ganz einfach: Schuld daran sind wieder einmal die lieben Hormone…

Wodurch entsteht Haarausfall nach Schwangerschaft?

Die Ursachen für den Haarausfall nach Schwangerschaft und in der Stillzeit sind vielseitig. Meist sind es Hormone, die für den Haarverlust verantwortlich gemacht werden müssen. Die Hormonumstellung während Schwangerschaft zeigt sich vor allem durch besonders starke und schöne Nägel, eine reine Haut und volles, glänzendes Haar. Die meisten schwangeren Frauen haben daher wunderschönes Haar, eine reine und strahlende Haut und kräftige Nägel. Die Schwangerschaft macht also schön. Der Grund dafür ist der erhöhte Östrogenspiegel. Die Haarfollikel werden von dem Hormon in der Anagenphase, also in der Wachstumsphase, gehalten.

Doch nach der Geburt verändert sich die Sache wieder, denn die Östrogenwerte sinken schnell. Viele Haarfollikel wechseln nun wieder in die Telogenphase, die Ruhephase. Dann beginnt der postpartale Effluvium, wie man ihn nennt: den gefürchteten Haarausfall nach Schwangerschaft. Der Haarausfall beginnt meist nach wenigen Wochen bis Monaten nach der Geburt des Kindes.

Warum leiden Mütter darunter? Besonders das Haar ist den meisten Frauen sehr wichtig. Wahrscheinlich liebst auch Du Dein volles, schönes Haar. Wenn der Haarausfall nach der Schwangerschaft beginnt, bekommen es die meisten Frauen einfach mit der Angst zu tun. Denn teilweise zeigen sich richtig kahle Stellen am Kopf. Daher kann man den Wunsch, den Haarverlust zu stoppen gut nachvollziehen.

Wichtig: In der Schwangerschaft verliert man durch die Schwangerschaftshormone kaum Haare. Die Lebenszeit der Haare verlängert sich, die Haare wachsen schneller, besser und dichter. In Summe verlierst Du nicht mehr Haare, sondern der Haarverlust, den es in der Schwangerschaft nicht gar, wird nachgeholt.

Wie lange hält der Haarausfall nach der Schwangerschaft an?

Meist normalisiert sich der Hormonspiegel nach wenigen Monaten wieder. Nach einem halben Jahr haben die meisten Frauen kein Problem mehr mit dem Thema. Manchmal kann die Hormonumstellung jedoch ein Jahr oder ein wenig länger dauern. Dies ist verschieden. Ein Grund zur Sorge ist der Haarausfall jedoch meist nicht.

Gegen diese Art von Haarausfall kannst Du im Grunde nicht viel tun. Ein paar Haare mehr, die Du nun in der Bürste oder im Waschbecken findest, ist ohnehin normal. Jedes Haar besitzt nur eine bestimmte Lebenszeit. Nach rund 2 bis 6 Jahren fallen die Haare aus und ein neues Haar bildet sich an der gleichen Stelle. Dadurch verlieren wir bis zu 100 Haare am Tag. Diese Menge ist normal und kein Grund zur Sorge.

Erst dann, wenn wir über viele Wochen täglich deutlich mehr als 100 Haare verlieren, können lichtere Stellen auf dem Kopf entstehen. Mediziner sprechen dann von einem krankhaften Haarausfall. Haarausfall nach Schwangerschaft verteilt sich jedoch meist über den ganzen Kopf. Sichtbar werden kann er im Bereich der Schläfen und im Mittelscheitel. Dennoch ist diese Art von Haarverlust harmlos und hört von selbst wieder auf, sobald sich Deine Hormone langsam wieder eingependelt haben. Was Du brauchst ist also vor allem: Geduld.

Merke: Mach Dir keine allzugroßen Sorgen – der Haarausfall nach Schwangerschaft ist in der Regel vorübergehend. Die Haarfollikel kehren nach einer Weile wieder in die Wachstumsphase zurück, aber das braucht Geduld. Es gibt kein Wundermittel, das den Prozess sofort stoppt. Eine Ernährung reich an Spurenelementen wie Zink ist, unterstützt jedoch das Haarwachstum.

Haarausfall nach Schwangerschaft – wann zum Arzt?

Wer sich sonst gesund und fit fühlt, braucht keinen Arzt zu kontaktieren. Es ist vollkommen normal nach einer Schwangerschaft ein paar Haare mehr zu verlieren als gewöhnlich. Sollte es sich jedoch um einen übermäßig schweren Haarausfall handeln, solltest Du mit Deinem Frauenarzt darüber sprechen. Vor allem dann, wenn Du Dich auch sonst sehr müde und schlapp fühlst und/oder blasse Haut hast.

In diesem Fall könnte das Problem ein Eisenmangel sein, der auch zu vermehrtem Haarausfall führen kann. Viele Frauen haben nach der Geburt eine Eisenmangelanämie, die oftmals sehr spät erkannt wird, da sie die Sympthome des Eisenmangels mit der Müdigkeit durch die unruhigen Nächte mit ihrem Säugling verwechseln. Daher lieber einmal zu viel nachschauen als zu wenig. Dein Arzt kann durch ein Blutbild feststellen, ob Du einen Eisenmangel hast und wird Dir bei Bedarf Eisentabletten verschreiben.

Auch eine Schildrüsenuntersfunktion ist nach der Schwangerschaft nicht selten und kann zu Haarausfall nach der Schwangerschaft führen. Möglicherweise könntest Du auch an einer Schilddrüsenerkrankung leiden. Hast Du also das Gefühl, dass der Haarausfall dennoch viel zu hoch ist, kannst Du mit Deinem Arzt darüber sprechen.

Natürliche Mittel gegen Haarausfall nach Schwangerschaft

Wundermittel wie spezielle Shampoos und Spülungen werden kaum bis gar nichts bringen. Wenn Du ganz bewusst etwas gegen den Haarverlust unternehmen willst, musst Du die Haare von Innen heraus stärken. Das bedeutet, dass Du auf Deine Ernährung achten musst und auf Lebensmittel setzen solltest, die gut für Dein Haar und Deine Haut sind.

Was Du versuchen kannst, um den Haarausfall zu stoppen:

• Natürliche Mittel und Aufbaumittel: Produkte wie der Aufbaukalk von Weleda oder das beliebte Aufbaumittel Stadelmann können unterstützend wirken, auch wenn sie nicht zwingend notwendig sind. Sie können eine Option sein, wenn Du aktiv etwas gegen den Haarausfall tun möchtest.
• El Cranell Kapseln und Zink: Die Einnahme von El Cranell Kapseln, Zink, und Kieselerde kann helfen, den Haarausfall zu reduzieren. Kieselerde unterstützt zusätzlich eine schöne Haut und feste Nägel.
• Ernährung optimieren: Achte darauf, Deine Haare von innen zu stärken, indem Du eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Spurenelementen wählst. Lebensmittel, die reich an Nährstoffen für Haar und Haut sind, können helfen, den Haarausfall zu verringern.
• Vitamin D: Ein Mangel an Vitamin D kann sich ebenfalls negativ auf das Haarwachstum auswirken. Es lohnt sich, Deinen Vitamin-D-Spiegel überprüfen zu lassen und bei Bedarf durch Nahrungsergänzungsmittel zu ergänzen.
• Biotin: Auch bekannt als Vitamin B7, ist Biotin essenziell für das Haarwachstum. Eine zusätzliche Einnahme kann helfen, die Haare zu stärken und das Haarwachstum zu fördern.
• Kollagenpulver: Kollagen trägt nicht nur zur Elastizität der Haut bei, sondern auch zur Gesundheit der Haare. Kollagenpulver kann das Haarwachstum unterstützen und die Haarstruktur verbessern.
• Massagen der Kopfhaut: Eine regelmäßige Kopfhautmassage fördert die Durchblutung, was das Haarwachstum anregen kann. Diese einfache Methode kann einen positiven Effekt auf Deine Haarfollikel haben und das Wachstum unterstützen.

Wichtig: Verschiedene Shampoos und Pflegeprodukte können zwar helfen, den Zustand Deiner Haare zu verbessern, aber sie alleine lösen nicht die Ursachen des Haarausfalls.

Stimmt es, dass das Stillen den Haarausfall verursacht?

Nein. Diese Annahme ist schlichtweg falsch. Das Stillen hat mit dem Haarausfall selber nichts zu tun. Auch Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht stillen können, sind oft von dem Haarausfall nach der Schwangerschaft betroffen. Das Stillen kann jedoch indirekt dazu beitragen, dass Dein Körper länger braucht, um sich hormonell wieder einzupendeln, was den Haarausfall verlängern kann.

Es stimmt auch nicht, dass Du mehr Haarausfall hast, wenn Du Deine Haare öfter wäscht oder kämmst. Du siehst dann möglicherweise mehr ausgefallene Haare, aber das liegt daran, dass diese Haare ohnehin schon in der Ruhephase waren und sich von den Haarfollikeln gelöst haben. Häufiges Waschen oder Kämmen beschleunigt diesen natürlichen Prozess nicht, sondern sorgt nur dafür, dass die losen Haare schneller entfernt werden. Ursachen für Haarausfall liegen immer tiefer im Körper.

Zusammenfassung

Während der Schwangerschaft dürfen sich die meisten Frauen über wunderschönes Haar und eine reine Haut freuen. Doch bereits einige Wochen bis Monate nach der Geburt, ändert sich die Sache bei vielen Frauen und es kommt sehr oft zu Haarausfall.

In den meisten Fällen ist dieser Haarausfall zwar unangenehm, aber harmlos. Kahle Stellen gibt es praktisch nicht, obwohl es sein kann, dass die Bereiche um die Schläfen und um den Mittelscheitel etwas lichter werden. Generell verlieren wir bis zu 100 Haare täglich. Man spricht von einem normalen Haarausfall, denn jedes Haar hat eine Lebensdauer von rund 2 bis 6 Jahren und fällt danach aus. Kurz darauf bildet sich an der gleichen Stelle ein neues Haar. Wir alle sind von diesem normalen Zyklus betroffen.

Da der Östrogenspiegel nach der Geburt rapide absinkt, ist ein gewisser Haarverlust vollkommen normal und sollte nicht beunruhigen. Während der Schwangerschaft hält der hohe Östrogenspiegel die Haare in der Anagenphase (der Wachstumsphase) fest. Nach der Geburt sinken die Östrogenwerte, und viele Haarfollikel treten gleichzeitig in die Telogenphase, auch Ruhephase genannt, was zu einem erhöhten Haarausfall führt, auch als Effluvium bekannt.

Zum Arzt gehen solltest Du erst dann, wenn Du übermäßige viele Haare verlierst oder Dich besonders müde und abgeschlagen fühlst. Denn manchmal ist der Grund für den vermehrten Haarausfall auch einfach ein Eisenmangel oder ein Schilddrüsenproblem.

Es gibt zwar einige Mittel gegen den Haarausfall nach der Schwangerschaft, jedoch ist das einzige was wirklich zuverlässig hilft, geduldig abzuwarten, bis der Haarausfall wieder von alleine verschwindet.