Probleme nach der Schwangerschaft

Nach der Geburt verändert sich dein Körper auf vielfältige Weise – manche spürst du sofort, andere zeigen sich erst mit der Zeit. Hier findest du fundierte Informationen über häufige Beschwerden im Wochenbett und darüber hinaus. Erfahre, was hinter Rückenschmerzen, Verdauungsproblemen oder psychischen Herausforderungen stecken kann, und welche Tipps und Therapien dir helfen können. So lernst du, die Signale deines Körpers besser zu verstehen und mit mehr Vertrauen auf dich selbst zu schauen.

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Fragen und Antworten zum Thema Probleme nach der Schwangerschaft

Hormonelle Umstellungen und Nährstoffmangel – besonders bei Stillenden – können Zähne und Zahnfleisch empfindlicher machen. Auch säurehaltiges Erbrechen während der Schwangerschaft kann den Zahnschmelz geschwächt haben. Achte jetzt besonders auf Zahnpflege, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt.

Rückenschmerzen sind oft eine Folge der körperlichen Belastung durch Schwangerschaft und Geburt, aber auch durch häufiges Tragen oder Stillen in ungünstiger Haltung. Gezielte Rückbildungsgymnastik, physiotherapeutische Übungen und ergonomisches Tragen helfen, die Beschwerden zu lindern.

Leichte Inkontinenz – also das unwillkürliche Abgehen von Urin – betrifft viele Frauen nach der Geburt, vor allem nach einer vaginalen Entbindung. Beckenbodentraining ist hier das A und O. Wenn Du unsicher bist, hol Dir frühzeitig Unterstützung durch eine Hebamme oder Physiotherapeutin mit Schwerpunkt Beckenboden.

Nach der Geburt braucht Deine Bauchmuskulatur Zeit, um sich zurückzubilden. Auch die Gebärmutter verkleinert sich nur schrittweise. Bei einer Rektusdiastase – also einer Spaltbildung der geraden Bauchmuskeln – kann gezieltes Training helfen, das Deine Hebamme oder Rückbildungstrainerin anleitet.

Der sogenannte postpartale Haarausfall ist hormonell bedingt und völlig normal. Meist beginnt er etwa drei Monate nach der Geburt und legt sich von selbst wieder. Eine ausgewogene Ernährung, milde Pflegeprodukte und Geduld sind jetzt wichtig. Falls der Haarausfall sehr stark ist, sprich Deine Ärztin darauf an.

Viele Frauen erleben nach der Geburt den sogenannten Baby Blues – ein kurzfristiges Stimmungstief durch den plötzlichen Hormonabfall. Wenn sich Deine Gefühle aber nicht bessern oder Du Dich dauerhaft erschöpft, traurig oder überfordert fühlst, könnte das auf eine Wochenbettdepression hinweisen. Bitte sprich dann unbedingt mit Deiner Hebamme oder Ärztin – Du bist nicht allein, und Hilfe ist möglich.

Ja, Rückenschmerzen durch Ischiasreizungen oder ISG-Beschwerden können auch nach der Geburt noch auftreten – vor allem wenn Deine Muskulatur noch instabil ist. Rückbildung, gezielte Stabilisationsübungen und gegebenenfalls Physiotherapie helfen, Deinen Körper zu stärken.

Gerade in der Stillzeit ist es völlig normal, dass der Zyklus auf sich warten lässt oder unregelmäßig verläuft. Sobald sich die Hormonlage stabilisiert, pendelt sich meist auch der Zyklus wieder ein. Bei Unsicherheit oder erneutem Kinderwunsch hilft ein Gespräch mit Deiner Frauenärztin weiter.

Körperliche Veränderungen und mögliche Beschwerden nach der Schwangerschaft

Allgemeiner Überblick über postpartale körperliche Veränderungen

Nach der Geburt beginnt für deinen Körper eine Phase tiefgreifender Umstellung. Organe kehren langsam an ihren ursprünglichen Platz zurück, der Hormonspiegel normalisiert sich, die Muskulatur regeneriert sich. Dabei können ganz unterschiedliche Beschwerden auftreten – von Rückenschmerzen über Verdauungsprobleme bis hin zu Kreislaufbeschwerden.

In meiner Arbeit als Hebamme sehe ich oft, wie überrascht viele Frauen sind, was sich nach der Geburt alles verändert – manchmal schleichend, manchmal sehr deutlich. Eine Mama sagte mir einmal nach drei Wochen: „Ich dachte, ich bin einfach nur zu empfindlich – dabei ist das alles ganz normal.“ Wichtig ist: Dein Körper hat Unglaubliches geleistet. Jetzt braucht er Zeit und Fürsorge, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

Bedeutung der Selbstfürsorge und des Verständnisses für den eigenen Körper

Selbstfürsorge bedeutet in dieser Zeit vor allem, auf die Signale deines Körpers zu hören. Müdigkeit, Schmerzen oder emotionale Tiefs sind keine Schwächen, sondern Hinweise deines Körpers, dass er Unterstützung braucht. Je früher du das ernst nimmst, desto besser kann sich dein Körper erholen.

Ich empfehle meinen Frauen immer, sich kleine Inseln der Ruhe im Alltag zu schaffen – auch wenn es nur zehn Minuten sind. Manchmal macht ein warmes Fußbad oder ein achtsamer Tee-Moment einen großen Unterschied.

Was dabei hilft:

  • realistische Erwartungen an dich selbst
  • regelmäßige Mahlzeiten und Trinkpausen
  • tägliche frische Luft, auch wenn es nur der Balkon ist

 

Verdauungsprobleme während und nach der Schwangerschaft

Viele Frauen erleben rund um die Geburt Verdauungsbeschwerden – vor allem Verstopfung, Blähungen oder ein unangenehmes Völlegefühl. Die Ursachen dafür sind vielfältig: hormonelle Umstellungen, die Verlagerung der Organe durch die wachsende Gebärmutter, weniger Bewegung oder auch die Einnahme von Eisenpräparaten. Nach der Geburt spielt auch die Umstellung auf eine neue Lebenssituation – oft verbunden mit weniger Schlaf und weniger geregelten Mahlzeiten – eine Rolle.

Wenn ich mit frischgebackenen Müttern spreche, berichten viele, dass sie sich anfangs gar nicht trauen, zur Toilette zu gehen – aus Angst vor Schmerzen, besonders nach Geburtsverletzungen. Deshalb ist es so wichtig, die Verdauung frühzeitig zu unterstützen.

Was helfen kann:

  • Viel trinken (z. B. stilles Wasser, Fencheltee)
  • Ballaststoffreiche Kost mit Vollkornprodukten und Gemüse
  • Sanfte Bewegung, etwa kurze Spaziergänge
  • Wärmflasche oder Bauchmassage zur Linderung

 

Rückenschmerzen und Ischiasbeschwerden

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden, mit denen Frauen während und nach der Schwangerschaft zu kämpfen haben. Besonders häufig sind Verspannungen im Lendenbereich oder Schmerzen entlang des Ischiasnervs, der durch das zusätzliche Gewicht und die veränderte Haltung gereizt werden kann.

Nach der Geburt treten dann manchmal zusätzlich Steißbeinschmerzen auf – etwa durch Druck oder Verletzungen während der Geburt. Das Sitzen fällt dann schwer, besonders beim Stillen oder Tragen.

In meiner Praxis arbeite ich oft mit einfachen Übungen zur Entlastung der Wirbelsäule – Rückbildungsgymnastik oder sanfte Dehnungen, wie die sogenannte Katzen-Kuh-Übung, können sehr gut tun. Auch das Sitzen auf einem Stillkissen oder einem Keilkissen kann Druck vom Steißbein nehmen. Ich erinnere mich an eine Mutter, die sich erst nach einer kleinen Umstellung ihres Stillplatzes wieder schmerzfrei hinsetzen konnte – so eine Kleinigkeit kann einen riesigen Unterschied machen.

Probleme mit dem Iliosakralgelenk (ISG)

Das Iliosakralgelenk wird während der Schwangerschaft durch hormonelle Veränderungen und das wachsende Gewicht stark belastet. Viele Frauen berichten von Schmerzen im unteren Rücken, die oft einseitig auftreten und bis in die Beine ausstrahlen können.

Typische Beschwerden:

  • Schmerz beim Umdrehen im Bett
  • Ziehen beim Gehen oder längerem Stehen
  • plötzliche Stiche beim Heben oder Tragen

Ich erinnere mich an eine Frau, die mir sagte: „Ich konnte mich morgens kaum aus dem Bett rollen, erst nach ein paar Minuten ging’s besser.“ Hier hilft oft gezielte Stabilisierung durch Physiotherapie oder Osteopathie – und ganz wichtig: Schonung, ohne komplett auf Bewegung zu verzichten.

Harnwegsprobleme während und nach der Schwangerschaft

Die hormonellen Umstellungen und der Druck der Gebärmutter auf die Blase führen oft zu häufigem Harndrang oder kleinen „Unfällen“. Nach der Geburt kann es dauern, bis du die Kontrolle über deine Blase wieder ganz zurückgewonnen hast.

Was dir helfen kann:

  • Regelmäßige Toilettengänge, auch ohne Harndrang
  • Viel trinken, um die Blase gut durchzuspülen
  • Beckenbodenübungen, sobald deine Hebamme grünes Licht gibt

 

Eine junge Mutter erzählte mir, wie peinlich es ihr war, im Café einen kleinen Harnverlust zu erleben – und wie erleichtert sie war, als ich ihr erklärte: Das ist völlig normal und geht meist schnell zurück.

Kreislaufprobleme und Schwindelgefühle

Viele frischgebackene Mamas kennen das Gefühl, plötzlich schwarz vor Augen zu sehen oder beim Aufstehen schwankend zu werden. Meist ist das harmlos – ausgelöst durch niedrigen Blutdruck, Schlafmangel oder Flüssigkeitsmangel.

Was du tun kannst:

  • Langsam aufstehen – besonders morgens

  • Regelmäßig essen, um den Blutzucker stabil zu halten

  • Genug trinken – gerade im Stillmodus oft vergessen

Ich erinnere mich an eine Frau, die jedes Mal nach dem Stillen Schwindel verspürte. Gemeinsam fanden wir heraus: Sie trank schlicht zu wenig. Schon eine kleine Flasche Wasser griffbereit am Stillplatz brachte große Erleichterung.

Psychische Herausforderungen nach der Schwangerschaft

Nicht nur der Körper, auch die Seele ist im Ausnahmezustand. Gefühle fahren Achterbahn – von himmelhoch jauchzend bis zu Tränen in Sekunden. Das ist normal. Doch wenn die dunklen Phasen überwiegen, kann sich dahinter eine Wochenbettdepression verbergen.

Warnsignale, auf die ich in der Betreuung achte:

  • Anhaltende Traurigkeit oder innere Leere

  • Schlafstörungen trotz Müdigkeit

  • Schuldgefühle, Überforderung, Rückzug

Ich habe schon viele Frauen begleitet, die sich schämten, Hilfe zu suchen. Dabei ist das kein Zeichen von Schwäche – im Gegenteil: Der Schritt, darüber zu sprechen, ist der erste Weg zur Heilung.

Verwachsungen im Bauchraum und deren Auswirkungen

Nach einem Kaiserschnitt oder anderen operativen Eingriffen im Bauchraum kann es zu Verwachsungen kommen. Diese können später Schmerzen verursachen – manchmal bei der Periode, beim Geschlechtsverkehr oder einfach beim Bewegen.

Eine Frau berichtete mir: „Ich dachte, das gehört halt dazu – bis mir eine Therapeutin sagte, dass das behandelbar ist.“

Therapieansätze:

  • Osteopathie oder manuelle Therapie

  • Wärmeanwendungen zur Lockerung

  • Im Extremfall: operative Lösung durch Fachärzt*innen

Schwangerschaftsbeschwerden im Verlauf der Trimester

Auch wenn die Beschwerden hier in der Rückschau erscheinen – sie prägen viele Frauen noch lange. Übelkeit, Müdigkeit, Rückenschmerzen, Atemnot, Wassereinlagerungen – all das hinterlässt Spuren.

Was mir Frauen rückblickend oft sagen:

  • „Ich war nie wieder so müde wie im ersten Trimester.“

  • „Mein Rücken meldet sich seit dem dritten Trimester jedes Mal, wenn ich lange stehe.“

Das zeigt: Auch vermeintlich vorübergehende Beschwerden brauchen Aufmerksamkeit – oft weit über die Geburt hinaus.

Den eigenen Körper verstehen und unterstützen

Dein Körper hat Großes geleistet – und braucht jetzt vor allem eines: Respekt, Geduld und liebevolle Zuwendung. Nimm Beschwerden ernst. Frage nach, wenn du unsicher bist. Und erinnere dich immer wieder daran: Heilung braucht Zeit – aber du musst sie nicht allein durchstehen.