In der Schwangerschaft reagiert jeder Körper anders auf den veränderten Hormonhaushalt und seine wachsenden Aufgaben. Bei fünf bis sechs Prozent aller Schwangeren kann sich eine Krankheit zeigen, die zwar weitgehend ohne Symptome verläuft, aber auch Risiken birgt: der Schwangerschaftsdiabetes (auch Gestationsdiabetes mellitus genannt).
Wie sich bei Schwangerschaftsdiabetes Ursachen, mögliche Symptome und Folgen gestalten, möchte ich Dir im folgenden Beitrag genau erklären. Gerne gebe ich Dir auch Tipps zu Bewegung und Ernährung, mit denen Du im besten Fall Nachwirkungen vermeiden kannst
Was ist Schwangerschaftsdiabetes?
Übersteigen die Blutzuckerwerte in der Schwangerschaft bestimmte Grenzwerte und gab es zuvor keine Anzeichen einer Glukosetoleranzstörung, lautet die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes. Glukosetoleranzstörung bedeutet, dass der Körper den Zucker aus der Nahrung nicht im gesunden Maß verarbeiten kann, weil die Bauchspeicheldrüse nicht ausreichend Insulin produziert oder die Aufnahme des Zuckers aus der Nahrung in den Körperzellen verlangsamt ist. In der Folge verbleibt der Zucker im Blut und treibt den messbaren Zuckerwert in der Schwangerschaft nach oben.
Wie gefährlich ist Gestationsdiabetes?
Da die Erkrankung meist symptomfrei auftritt, wird sie zweifelsfrei nur mittels eines Glukosetoleranztests in der Schwangerschaft festgestellt. Undiagnostiziert schlummert in einem Gestationsdiabetes eine Gefahr. Deshalb sollte man den “Zuckertest” während der Schwangerenvorsorge ernst nehmen. Denn ein Gestationsdiabetes lässt sich sehr gut behandeln, sobald die Diagnose gestellt ist. Seit 2012 gehört ein sogenannter kleiner Zuckertest mit 50 g Glikose zwischen Schwangerschaftswoche 24 und 28 zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Ist dieser auffällig, wird der “große” Glukosetoleranztest (75 g oGTT) durchgeführt.
Risikogefahr – bin ich leicht anfällig für Schwangerschaftsdiabetes?
Ob sich bei Dir ein Diabetes während der Schwangerschaft entwickelt, ist nicht vorhersehbar. Allerdings gibt es eine Reihe von Risikofaktoren, die einen Gestationsdiabetes begünstigen könnten. Dazu zählen neben dem steigenden Alter der Schwangeren:
- erbliche Vorbelastung
- starkes Übergewicht (sowohl vor als auch durch die Schwangerschaft)
- Diabetes in der Familie
- vorhergegangene Schwangerschaftsdiabetes
- hohes Geburtsgewicht früherer Neugeborener
- Fehlgeburten in der Vergangenheit
- Zysten an den Eierstöcken
- Rauchen
- Einnahme von Medikamenten (z.B. Kortison oder Schilddrüsenmedikamente)
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Gestationsdiabetes erkennen: Anzeichen und Symptome
Es gibt Anzeichen, die auf einen Schwangerschaftsdiabetes hindeuten. Oft nehmen Frauen sie jedoch lediglich als Begleiterscheinung ihrer Schwangerschaft wahr, da sich der Körper während der Schwangerschaft fortlaufend verändert. Wie bei einem “herkömmlichen” Diabetes können Müdigkeit, starker Durst und häufiger Harndrang als Symptome auftreten. Auch ein allgemeines Schwächegefühl und wiederkehrende Infektionen an Scheide und Harnwegen können versteckte Diabetes-Symptome sein. Eine gesicherte Aussage kann allerdings nur eine Messung der Blutzuckerwerte treffen.
Diagnose von Gestationsdiabetes: Test und Werte
Um Diabetes in der Schwangerschaft auszuschließen, wird im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen beim Gynäkologen zwischen der 24. und der 28. Schwangerschaftswoche einer normal verlaufenden Schwangerschaft ein Zuckertest durchgeführt. Risikoschwangeren ist angeraten, den Test schon um die 20. SSW durchführen zu lassen. Bei den meisten Frauen sind die Zuckerwerte normal, das bedeutet in einem Bereich zwischen 65 – 95 mg/dl auf nüchternen Magen. Man unterscheidet bei der Diagnostik durch den oralen Glukosetoleranztest (ogtt) eine kleine und eine große Version.
Kleiner Zuckertest (50-g-oGTT)
Für den kleinen Glukosetoleranztest in der Schwangerschaft nimmst Du unter Aufsicht eine Flüssigkeit zu dir, die 50 g Glukose enthält. Es ist dabei unwichtig, zu welcher Tageszeit dieser Test gemacht wird und ob Du vorher etwas gegessen hast. Eine Stunde nach dem Trinken dieser Lösung wird Dein Blutzucker gemessen. Liegt der Wert über 135 mg/dl, ist das ein Hinweis auf einen Schwangerschaftsdiabetes. Falls der Wert geringer ist, baut Dein Körper den Zucker zuverlässig ab und es liegt keine Diabetes bei Dir vor.
Grenzwerte nach “kleinem” Zuckertest
nach einer Stunde
- im venösem Plasma ≥135 mg/dl (7,5 mmol/l) -> 75-g-oGTT zur weiteren Diagnostik
- im venösen Plasma ≥ 200 mg/dl (11,2 mmol/l) -> gesicherte Diagnose GDM weitere Diagnostik entfällt
Ablauf großer Zuckertest (75-g-oGTT)
Wenn beim kleinen Zuckertest der Wert zu hoch lag, wird zur Abklärung ein großer Zuckertest auf Diabetes in der Schwangerschaft durchgeführt. Dieser läuft unter kontrollierten Bedingungen ab und ist deshalb aussagekräftiger. Solltest Du zur Gruppe der Risikoschwangeren gehören, wird Dein Arzt wahrscheinlich gleich den großen Zuckertest machen.
Großer Zuckertest Werte
Hierzu ist es wichtig, dass Du am Morgen nüchtern in der Praxis erscheinst, also bevor du etwas gegessen oder getrunken hast. 8 Stunden sollten seit der letzten Mahlzeit vergangen sein. Wasser ist allerdings ok, denn Du solltest auch nicht dehydrieren. Zuerst wird Dein Nüchtern Blutzucker in Deinem Blut bestimmt. Ist dieser kleiner als 126 mg/dl, erhältst Du eine Lösung mit 75 g Zucker zur oralen Einnahme. Daraufhin werden nach 1 und nach 2 Stunden Deine Blutzuckerwerte noch einmal kontrolliert.
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Zeigt das Ergebnis des großen Zuckertests nach einer Stunde mehr als 180 mg/dl und/oder nach zwei Stunden mehr als 153 mg/dl an, hast Du Gewissheit: Du bist von der temporären Stoffwechselerkrankung betroffen. Die Blutzuckerwerte sind deshalb so wichtig, weil sich selten Symptome eines Schwangerschaftsdiabetes bemerkbar machen. Dass Du über die erhöhten Blutwerte Bescheid weißt, ist die beste Basis für eine erfolgreiche Behandlung.
Ist Dein Blutzucker 2 Stunden nach Glukoseeinnahme ≥ 200 mg/dl wird die Diagnose manifester Diabetes mellitus sein.
In diesem Fall wird kein oGTT durchgeführt
Ist Dein Nüchtern Blutzucker allerdings höher als 126 mg/dl, erhältst Du keine Glukoselösung. In diesem Fall kommst Du an einem anderen Tag nochmals in die Praxis, um Deinen Nüchtern BZ zu bestimmen. Ist dieser auch beim 2. Mal höher als 126 mg/dl kann mit ziemlicher Sicherheit die Diagnose manifester Diabetes gestellt werden. Außerdem wird zur Bestätigung oder zum Ausschluss noch der Langzeitblutzuckerwert bestimmt, der sogenannte HbA1 Wert, der eine Aussage über Deine Zuckerwerte der letzten 2-3 Monate trifft.
Behandlung bei Gestationsdiabetes
Die Behandlung eines Diabetes in der Schwangerschaft setzt weniger auf Medikamente als auf eine Umstellung der Lebensgewohnheiten. Die Ernährung spielt dabei die größte Rolle. So kannst Du meist allein durch eine ausgewogenere Ernährung bei Schwangerschaftsdiabetes die Werte in den Griff bekommen. Ist bei Dir die Diagnose Gestationsdiabetes gestellt worden, wirst Du eine Ernährungsschulung bei einer Diabetes- oder Ernährungsberaterin erhalten, wo Du lernst welche Lebensmittel bei Diabetes geeignet odet weniger geeignet sind, sowie Deinen Blutzucker selber zu kontrollieren.
Für den Rest der Schwangerschaft wirst Du regelmäßige Blutzuckerselbstkontrollen an deinem Finger oder Ohr durchführen und die gemessenen Werte dokumentieren, um einen Überblick über Deine Stoffwechseleinstellung zu bekommen.
Blutzucker-Zielwerte bei Schwangerschaftsdiabetes
Folgende Blutzuckerwerte sprechen für eine gute Einstellung deines GDM:
- Blutzuckerwerte vor dem Essen zwischen 65 und 95 mg/dl
- Blutzuckerwerte 1 Std. nach dem Essen unter 140 mg/dl
- Blutzuckerwerte 2 Std. nach dem Essen unter 120 mg/dl
Muss ich bei Gestationsdiabetes Insulin spritzen?
Eine Therapie mit Insulin kann nötig werden, wenn die Blutzuckerwerte in einem sehr hohen Bereich liegen. Das ist bei rund 30 Prozent aller Betroffenen der Fall. Sie verabreichen sich dann täglich eine Insulinspritze nach der benötigten Dosis, die sich anhand des Blutzuckerwerts ergibt. Das Mittel wird direkt unter die Haut gespritzt. Belastend kann das für Dich natürlich nicht nur wegen der Spritze sein. Auch das mehrmals tägliche Messen des Blutzuckers ist eventuell anstrengend oder unangenehm. Nach der Geburt kann auf die Insulinspritzen normalerweise sofort verzichtet werden.
Ernährung bei Schwangerschaftsdiabetes
Nach der Diagnose Gestationsdiabetes (GDM) ist es angeraten, Deinen Speiseplan aufgrund der Schwangerschaftsdiabetes zu überdenken und anzupassen. Denn obwohl Du vielleicht schon auf eine fettarme Ernährung achtest: Nicht alles, was als gesund gilt, ist für den Blutzuckerspiegel förderlich. So haben Lebensmittel wie gekochte Kartoffeln oder weißer Reis zwar wenig Fett, aber einen hohen glykämischen Index (GI). Das ist der Wert, um den 50 g Kohlenhydrate Deinen Blutzuckerspiegel innerhalb einer Stunde steigen lassen.
Merke: Je geringer der glykämische Index (GI), umso besser für deinen Blutzuckerspiegel.
Hochwertige Kohlenhydrate
Eine Diät durch geringere Nahrungszufuhr ist während der Schwangerschaft tabu. Vielmehr solltest Du im Fall eines Schwangerschaftsdiabetes die Art des Essens überdenken und umstellen. Ein kompletter Verzicht auf Kohlenhydrate, um den Blutzuckerspiegel zu senken, wird nicht empfohlen. Ausgewogenheit ist hier das Credo.
Die empfohlene Nährstoffverteilung bei den Tagesmahlzeiten sieht so aus:
- Kohlenhydrate: 40% – 50%
- Eiweiß: 20%
- Fette: 30% – 35%
Wichtig: Du darfst also durchaus Kohlenhydrate essen. Doch sie sollten einen niedrigen glykämischen Index (GI) haben. Dieser liegt beispielsweise bei folgenden Nahrungsmitteln unter 55 % und damit im niedrigen Bereich:
- Mais
- Vollkornbrot mit ganzen Körnern
- Linsen
- Erbsen
- Vollkornnudeln
- Parboiled Reis
2 x Obst und 3 x Gemüse
Vitamin- und ballaststoffreich sollte deine Ernährung sein. Viel Obst und Gemüse ist daher empfehlenswert. Da Du in der Schwangerschaft die Hauptmahlzeiten ohnehin durch mehrere Snacks ergänzen solltest, bieten sich 2 Portionen Obst und 3 Portionen Gemüse am Tag an.
Doch Vorsicht: Achte auch hier auf den glykämischen Index. Nicht jedes Obst und Gemüse ist für den Blutzuckerwert förderlich. Ananas (GI 59) oder Rote Bete (GI 64) haben einen vergleichsweise höheren GI als Äpfel (GI 38) oder Möhren (GI 47). Sehr gut für Diabetiker sind Brombeeren(GI 25), Heidelbeeren (GI 25) und Himbeeren (GI 25) geeignet, sowie Zitrusfrüchte (Orangen (GI 25), Mandarinen (GI 30))
Zuckeralternativen ausprobiert
Bei Schwangerschaftsdiabetes kannst Du den Ernährungsplan auch um Rezepte ergänzen, die einen Zuckerersatz beinhalten. Für Diabetiker geeignete Zuckeralternativen sind zum Beispiel Aspartam oder Saccharin, weil sie den Blutzuckerspiegel nicht beeinflussen. Als nicht übermäßig verwendete Süßstoffe machen sie eine Umstellung der Ernährung und den Verzicht auf Zucker sicher leichter.
Bewegung bei Schwangerschaftsdiabetes
Auf den Blutzuckerspiegel hat regelmäßige Bewegung einen senkenden Effekt. Welche Bewegung oder welchen Sport während der Schwangerschaft Du bedenkenlos ausüben kannst, hängt auch von Deiner körperlichen Fitness ab. Gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Gymnastik oder Walking bieten sich aber immer an.
Vielleicht reicht es zur Senkung des Blutzuckerspiegels schon aus, wenn Du jede Woche kleinere Einkäufe zu Fuß statt mit dem Auto erledigst. Ob die zusätzliche Aktivität einen Einfluss auf Deine Blutwerte hat, musst Du allerdings durch regelmäßige BZ Messungen überprüfen.
Schwangerschaftsdiabetes vorbeugen
Vorbeugen ist besser als heilen – dieser weise Satz hat auch beim Thema Schwangerschaftsdiabetes seine Berechtigung. In der Tat gibt es einige Empfehlungen für Schwangere, die als vorbeugende Maßnahmen das Risiko für die Erkrankung senken. Du kannst Deinen Körper dabei unterstützen, dass der Zuckerwert normal bleibt und Du die Schwangerschaft ohne ein zusätzliches Risiko verbringst. Folgende Empfehlungen gebe ich aus meiner Erfahrung als Hebamme gerne an Dich weiter:
- Viel Bewegung: Bewegung tut nicht nur dem Körper, sondern auch dem Geist gut. Statistisch gesehen erkranken aktive Frauen weniger häufig an Schwangerschaftsdiabetes.
- Ernährung mit komplexen Kohlenhydraten: Kohlenhydrate sind Zuckerverbindungen, aber auch bei einem Diabetes wichtig für den Körper. Es sollten allerdings komplexe Kohlenhydrate sein, die den Blutzucker nicht schnell ansteigen und wieder abfallen lassen.
- Schon vor Schwangerschaft Gewicht reduzieren: Übergewichtige Frauen haben ein höheres Risiko, an Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken. Solltest Du durch andere Faktoren zu den Risikopatientinnen gehören, empfiehlt sich schon eine frühzeitige Reduzierung des Körpergewichts – sofern das möglich ist.
Folgen und Risiken eines Schwangerschaftsdiabetes für die Schwangere und ihr Kind
In manchen Fällen kann ein unbehandelter Schwangerschaftsdiabetes zu Komplikationen für Mutter und Kind führen. Denn, sind bei der Mutter die Blutzuckerwerte dauerhaft zu hoch, wird auch das Kind mit zu viel Zucker versorgt. Zu den wichtigsten Risiken dieser Krankheit zählen …
Schwangerschaftsdiabetes Auswirkungen für die Mutter:
- großes Kind über 4000g
- erhöhte Fruchtwassermenge
- schwierige Geburt durch Kind-Becken-Missverhältniss
- Bluthochdruck
- Wassereinlagerungen (Ödeme)
- Ausscheidungen von Eiweiß im Urin
- häufigere Pilzinfektionen in Scheide, Blase oder Nieren
- Präeklampsie (im Volksmund Schwangerschaftsvergiftung)
- manifester Typ 2 Diabetes im späteren Leben (ca.50%)
Schwangerschaftsdiabetes Auswirkungen für das Kind:
- Früh- oder Fehlgeburt
- vorzeitiger Blasensprung (beispielsweise durch zu viel Fruchtwasser)
- hohes Geburtsgewicht durch die Zuckerzufuhr
- Komplikationen unter der Geburt durch Kind-Becken-Missverhältniss
- mangelnde Geburtsreife
- Anpassungsstörungen nach der Geburt (niedriger Blutzucker)
- Übergewicht im späteren Leben
Nach der Geburt wird Dein Baby nicht mehr durch den Mutterkuchen versorgt. Das bedeutet, des muss regelmäßig Trinken, um seinen Blutzuckerspiegel zu halten. Bei Babys von diabetischen Müttern, kann es sein, dass diese nach der Geburt mit niedrigen Zuckerwerten zu kämpfen haben. In der Klinik werden daher postpartum Blutzuckerkontrollen durchgeführt, um den Blutzuckerspiegel etwas im Blick zu haben.
Wichtig: regelmäßiges Trinken von Kolostrum reicht meist aus um den Blutzucker zu stabilisieren. Ist Dein Kind zu müde zum Trinken aus der Brust, kannst du das Kolostrum mit der Hand entleeren und mit einer kleinen Spritze/Löffel verfüttern.
Erschwerte Geburt mit Gestationsdiabetes?
Ein Schwangerschaftsdiabetes kann Auswirkungen auf das Kind haben, die die Geburt erschweren können. Da das Ungeborene aufgrund der erhöhten Blutzuckerzufuhr vermehrt Insulin produziert und überdimensional schnell wächst, ist ein Geburtsgewicht von mehr als 4500 g nicht ungewöhnlich. Ein solch hohes Gewicht erschwert nicht nur eine natürliche Geburt enorm, es führt auch häufiger zu einem Kaiserschnitt, der ohnehin als Eingriff immer ein Risiko birgt. Außerdem können unter der natürlichen Geburt Komplikationen auftreten, wenn das Kind beispielsweise im Geburtskanal feststeckt und die Geburt stagniert. Durch eine frühzeitige Behandlung lässt sich das Risiko für all diese Folgen jedoch senken.
Wichtig: Schaffst Du es durch Anpassung Deiner Ernährung, Deine Blutzuckerwerte in der Norm zu halten, musst Du keine der oben aufgeführten Risiken befürchten.
Nach der Geburt mit Schwangerschaftsdiabetes
In der Regel ist Schwangerschaftsdiabetes eine vorübergehende Sache. Im Anschluss an die Schwangerschaft normalisiert sich der Hormonhaushalt wieder und die Körperfunktionen kehren zurück. In der Folge reguliert sich auch ein zu hoher Blutzucker mit Symptomen ebenfalls wieder.
Falls Du zu den Frauen gehörst, die während der Schwangerschaft ihrne Diabetes mit Insulinspritzen behandeln mussten, empfiehlt sich an Tag 2 nach der Geburt eine erneute Bestimmung des Blutzuckers. Die Behandlung mit Insulin solltest Du unmittelbar nach der Geburt einstellen, damit die Werte aussagekräftig sind. Wiederhole die Messung eine Woche lang jeden Tag, falls der Zucker im Blut immer noch zu hoch ist.
Bei normalen Blutzuckerwerten wird eine erneuter 75-g-oGTT nach 6–12 Wochen empfohlen.
Bin ich jetzt zuckerkrank?
Wenn Du einen Schwangerschaftsdiabetes über die Ernährung gut behandelt hast, verschwindet im Normalfall das Krankheitsbild innerhalb der ersten Tage nach der Geburt wieder. Du bist also nicht dauerhaft zuckerkrank.
Wichtig: Zu den Langzeitfolgen gehört, dass gut 50% der Frauen, die einen GDM hatten, im Laufe der nächsten 8 bis 10 Jahren an Diabetes mellitus Typ 2 erkranken. Daher sollte man seine Zuckerwerte immer mal wieder beim Hausarzt kontrollieren lassen.
Quellen: