Die Geburt eines Kindes ist ein lebensveränderndes Ereignis, das nicht nur dein Leben auf den Kopf stellt, sondern auch deine Beziehung und dein Sexleben beeinflusst. Als erfahrene Hebamme und Sexualberaterin erlebe ich oft, dass der Sex nach Geburt für viele Paare eine Schwierigkeit darstellt. Daher möchte ich dir mit diesem Artikel hilfreiche Tipps geben, wie ihr euer Sexleben nach der Geburt wieder genießen könnt.
Wann ist Sex nach der Geburt wieder möglich?
Wann darf ich nach der Geburt wieder Sex haben? zählt zu den Fragen, die mir frischgebackene Eltern nach der Geburt häufig stellen. Als Hebamme und Sexualberaterin
Aus medizinischer Sicht solltest du das Wochenbett , also mindestens die ersten 4-6 Wochen nach der Entbindung warten, bis du wieder Sex hast. In dieser Zeit bildet sich die Gebärmutter zurück, Geburtsverletzungen heilen und der Wochenfluss klingt ab und eventuelle Schwellungen im Intimbereich schellen ab.
Wenn du durch die Entbindung einen Dammschnitt oder Dammriss hattest, solltest du dir noch etwas länger Zeit geben. Gerade bei einem Dammriss 3. oder 4. Grades ist es wichtig, dass du mit dem Sex nach der Geburt wartest, bis deine Wunde vollständig verheilt ist. Das gilt auch für den ersten Sex nach einem Kaiserschnitt. Zusätzlich solltest du beim Sex nach dem Kaiserschnitt in der ersten Zeit darauf achten, Stellungen zu wählen, bei denen möglichst wenig Druck auf deine Narbe ausgeübt wird.
Der Wochenfluss ist “der Spiegel deiner Wundheilung”. Solange Du Wochenfluss hast, besteht eine gewissen Infektionsgefahr durch den Intimverkehr. Daher solltest Du warten bis der Wochenfluss versiegt ist.
Was passiert, wenn ich zu früh nach der Geburt Sex habe?
Wenn du zu früh nach der Geburt Sex hast, kann das verschiedene Folgen haben:
- Erhöhte Infektionsgefahr: Solange der Wochenfluss anhält, hat die Gebärmutter noch eine offene Wunde durch die Plazenta und ist damit anfällig für Infektionen.
- Schmerzen: Die Scheide und der Damm sind möglicherweise noch nicht vollständig verheilt, was gerade am Scheideneingang zu Schmerzen führen kann.
- Nachblutungen: Durch die Stimulation beim Sex könnte es zu Nachblutungen kommen.
- Verzögerte Heilung: Zu früher Sex nach der Geburt kann den Heilungsprozess verlangsamen.
Obwohl es die offizielle Empfehlung ist, mit Sex nach Geburt zu warten, bis dein Wochenfluss vollständig versiegt ist, entscheidest letztendlich du selbst, ab wann Geschlechtsverlehr nach der Geburt für dich ok ist. Manche Frauen haben schon früher wieder Lust, andere brauchen deutlich länger. In jedem Fall empfehle ich Dir Kondome zu verwenden, um das Infektionsrisiko zu reduzieren.
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Wie verändert sich das Sexleben nach der Geburt?
Das Sexleben nach der Geburt durchläuft oft tiefgreifende Veränderungen, die beide Partner betreffen. Mit einem Neugeborenen im Haus wird spontaner Sex zur Seltenheit, da die Bedürfnisse des Babys den Tagesablauf bestimmen. Müdigkeit und Erschöpfung durch Schlafmangel können die Libido beider Elternteile erheblich beeinträchtigen. Besonders bei der Frau können hormonelle Veränderungen, vor allem beim Stillen, die Lust auf Sex stark beeinflussen. Viele Frauen fühlen sich in ihrem Körper zunächst fremd, was sich natürlich auch auf ihr sexuelles Selbstbewusstsein auswirken kann.
Nicht zuletzt bedeutet die Ankunft eines Babys auch für den Mann eine tiefgreifende Veränderung. Beide Partner müssen lernen, ihre Beziehung und ihr Sexleben in den neuen Alltag mit Kind zu integrieren und möglicherweise neue Wege der Intimität zu finden.
Worauf sollte ich beim Sex nach der Geburt achten?
Wenn du dich nach der Geburt deines Babys wieder bereit für Sex fühlst, empfehle ich dir, einige Punkte zu beachten:
1. Nutze ausreichend Gleitmittel
Durch hormonelle Veränderungen, besonders wenn du stillst, kann deine Scheide nach der Geburt trockener sein als gewohnt. Ein hochwertiges, wasserlösliches Gleitmittel kann hier Abhilfe schaffen und den Sex für dich angenehmer machen. Experimentiere ruhig mit verschiedenen Produkten, um das für dich passende zu finden.
2. Beginne langsam und vorsichtig
Gib dir und deinem Körper Zeit, sich wieder an Intimität zu gewöhnen. Starte mit sanften Berührungen und Streicheleinheiten. Penetrativer Sex nach der Geburt muss nicht sofort das Ziel sein. Genieße die Nähe zu deinem Partner und lasst euch Zeit, euch wieder aneinander heranzutasten.
3. Kommuniziere offen mit deinem Partner
Sprich ehrlich über deine Gefühle, Ängste und Wünsche. Teile deinem Partner mit, was sich für dich gut anfühlt und was nicht. Eine offene Kommunikation hilft euch beiden, euch in der neuen Situation zurechtzufinden und aufeinander einzugehen.
4. Verhüte zuverlässig
Auch wenn du stillst, kann eine neue Schwangerschaft schon früh eintreten. Besprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, welche Verhütungsmethode für dich am besten geeignet ist. Kondome sind eine gute Option, da sie sowohl vor Schwangerschaft als auch vor Infektionen schützen.
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5. Sei geduldig mit dir und deinem Körper
Jede Frau erlebt die Zeit nach der Geburt anders. Manche fühlen sich schnell wieder bereit für Sex, andere brauchen Monate. Setze dich nicht unter Druck und akzeptiere, dass dein Körper und deine Gefühle sich verändert haben können.
6. Experimentiere mit neuen Stellungen
Dein Körper hat sich verändert, daher können Stellungen, die du früher mochtest, jetzt unangenehm sein. Probiere neue Positionen aus, bei denen du die Kontrolle über Tiefe und Tempo hast. Seitliche Stellungen oder solche, bei denen du oben bist, können beim Sex nach Geburt besonders angenehm sein.
7. Achte auf deine Beckenbodenmuskeln
Rückbildungsgymnastik und gezielte Beckenbodenübungen können dazu beitragen, dass sich der Sex nach der Geburt wieder intensiver und befriedigender anfühlt. Diese Übungen stärken nicht nur deine Muskeln, sondern können auch dein Körpergefühl verbessern und dir mehr Selbstvertrauen geben.
8. Massiere deinen Damm
Wenn Du eine Geburtsverletzung am Damm hattest, bleibt nach der Heilung eine Narbe zurück. Narbengewebe ist weniger flexibel und neigt manchmal dazu etwas derb zu werden und dann beim Intimverkehr wehzutun. Daher empfehle ich Dir die Narbe im Bereichs des Damms und des Scheideneingangs mit einem neutralen Öl (bspw. Johanniskrautöl) sanft zu massieren.
Was sind mögliche Herausforderungen beim Sex nach der Geburt
Viele Frauen berichten von neuen Herausforderungen, die Sex nach der Geburt mit sich bringt. Doch keine Sorge: Die meisten anfänglichen Probleme lösen sich mit der Zeit von selbst:
- Schmerzen beim Eindringen beim Sex nach der Geburt sind eine häufige Erfahrung für viele Frauen und können verschiedene Ursachen haben. Narbenschmerzen von einem Dammschnitt oder -riss, eine trockene Scheidenschleimhaut (besonders beim Stillen) oder Verspannungen der Beckenbodenmuskulatur können zu Unbehagen führen. Diese Beschwerden kannst du lindern, indem du Gleitmittel verwendest und verschiedene Stellungen auszuprobieren, die weniger Druck auf empfindliche Bereiche ausüben.
- Die Scheide nach der Geburt fühlt sich bei einigen Frauen anders an, was verschiedene Ursachen haben kann. Eine häufige Erklärung ist die Überdehnung der Vaginalmuskulatur, die während der Geburt auftritt. Zudem können Nervenschäden, die durch den Druck des kindlichen Kopfes während der Geburt entstehen, zu einem verringerten Empfinden führen. Auch hormonelle Veränderungen, insbesondere ein niedriger Östrogenspiegel in der Stillzeit, können das Gefühl beeinträchtigen. In den meisten Fällen verbessert sich die Sensibilität mit der Zeit wieder. Um diesen Prozess zu unterstützen, können gezielte Beckenbodenübungen hilfreich sein, da sie nicht nur die Muskulatur stärken, sondern auch das Empfinden beim Sex steigern können.
- Die Vulva nach der Geburt kann vorübergehende Veränderungen aufweisen, die für viele Frauen zunächst beunruhigend sein können. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Schamlippen vergrößert oder asymmetrisch erscheinen oder der Scheideneingang ein verändertes Aussehen hat. Auch Narben von Dammschnitten oder -rissen können das äußere Erscheinungsbild beeinflussen. Einige Frauen nehmen einen vergrößerten Scheideneingang war. Diese Veränderungen sind in der Regel normal und bilden sich oft mit der Zeit zurück. Auch die Klitoris kann nach der Geburt anders wahrgenommen werden. Einige Frauen berichten, dass sie sich anders anfühlt oder sie sogar das Gefühl haben, die Klitoris sei nach der Geburt verschwunden. Das kann auf Schwellungen im Genitalbereich, veränderte Sensibilität oder hormonelle Einflüsse zurückzuführen sein. In den meisten Fällen normalisiert sich die Situation nach einigen Wochen oder Monaten wieder.
Zur Pflege von Geburtsverletzungen findest Du HIER einen weiteren Blogartikel von mir.
Was ist, wenn ich nach der Geburt keine Lust auf Sex habe?
Nach der Geburt eines Kindes ist es völlig normal, dass viele Frauen in den ersten Monaten wenig oder gar keine Lust auf Sex verspüren. Diese Phase der reduzierten sexuellen Lust hat ihren Grund meist in hormonellen Veränderungen. Dein Körper produziert vermehrt Prolaktin, was den Östrogenspiegel senkt und zu einer verminderten Libido führen kann. Hinzu kommen die körperliche Erschöpfung und der chronische Schlafmangel, die junge Eltern oft erleben. Außerdem fühlen sich viele Frauen in ihrem veränderten Körper zunächst fremd und unsicher. Ängste vor Schmerzen beim Eindringen oder einer erneuten Schwangerschaft können ebenfalls hemmend auf die Libido wirken.
Meist ist diese Phase der sexuellen Unlust, vorübergehend und die Libido normalisiert sich mit der Zeit meist wieder. Jedes Paar findet seinen eigenen Weg und sein eigenes Tempo zurück zu einem erfüllten Sexualleben. Wichtig ist nur, die Sexualität nicht komplett aus den Augen zu verlieren.
Die Situation der Frau nach der Geburt:
- Die Veränderungen des Körpers sind tiefgreifend und auch mögliche Geburtsverletzungen müssen erst einmal richtig abheilen. Dementsprechend kann es nach der Geburt eine Weile dauern, bis ein entspannter Geschlechtsverkehr wieder möglich ist.
- Nicht selten leiden Frauen nach einem Kaiserschnitt beim Sex unter einer schmerzenden Narbe innerhalb der Gebärmutter. Der Schmerz ist nicht besorgniserregend, doch nachvollziehbarerweise nicht lustfördernd. Hier braucht es also einfach ein wenig Geduld.
- Viele Frauen fühlen sich anfangs unwohl in ihrem Körper: Der Bauch nach der Geburt ist noch nicht straff, die Brust wird durch den Milcheinschuss und die Stillmahlzeiten beansprucht. Unter Umständen muss auch noch eine Kaiserschnitt- oder Dammnaht verheilen.
- Die hormonellen Umstellungsprozesse sorgen nach der Geburt für Stimmungsschwankungen, die das Paarleben beeinträchtigen können.
- Nicht zu vergessen ist auch die Versorgung des neugeborenen Babys: Ein 24-Stunden-Job, der nicht nur Schlaf, sondern auch Energie kostet. Die meisten Frauen sind daher in der Anfangszeit nach der Geburt müde und lustlos.
Wichtig: Sollte das Sexualleben seit der Geburt eures Kindes immer wieder zu Streit führen oder sich belastend anfühlen, kann eine Sexualberatung/Sexualtherapie hilfreich sein. Nimm gerne über www.feelfem.de Kontakt zu mir auf, falls Du/ihr Unterstützung benötig(s)t.
Die Situation des Mannes nach der Geburt:
- Auch frischgewordene Väter müssen sich auf die neue und ungewohnte Situation einstellen.
- Oftmals sind Männer verunsichert von der körperlichen Nähe zwischen der Mutter und dem Baby.
- Viele Männer machen sich auch Sorgen, dass sie ihrer Partnerin beim Geschlechtsverkehr Schmerzen zufügen könnten. Ängste und Unsicherheiten sind in der ersten Zeit nach der Geburt also völlig normal.
- Die neue Vaterrolle – verbunden mit einer großen Portion Verantwortung und den vielen Alltagspflichten – zerrt auch an den Kräften der Männer.
- Bei Paaren, die sich in der Versorgung des Babys Nachtschichten teilen, leiden beide Partner unter Schlafmangel.
- Die neue Lebenssituation kann Männer seelisch so stark belasten, dass sie vorübergehend unter sexueller Unlust leiden.
Warum habe ich beim Sex nach der Geburt weniger Gefühl?
Während manche Frauen berichten, dass ihnen Sex nach der Geburt wehtut, haben andere den Eindruck, weniger Gefühl zu haben. Nach einer vaginalen Geburt ist es normal, dass sich die Scheide zunächst weiter und schlaffer anfühlt: Deine Vagina dehnt sich während der Geburt stark, um den Durchtritt des Kindes zu ermöglichen. Viele Frauen empfinden die Scheide danach als weiter im Vergleich zu vorher. Manche Frauen beschreiben das Gefühl so, als sei ihre Scheide nach der Geburt ausgeleiert. Das liegt daran, dass der Beckenboden und die vaginale Muskulatur durch Schwangerschaft und Geburt gedehnt und belastet wurden. Allerdings ist die Vagina sehr anpassungsfähig und kann sich in der Regel wieder zurückbilden, so dass eine sogenannte Laxheit der Scheide meist nur vorübergehender Natur ist. Die Rückbildung des Beckenbodens und der vaginalen Muskulatur benötigt allerdings Zeit, meist Wochen bis Monate.
Der Beckenboden erfüllt viele wichtige Aufgaben, doch er hat auch einen sehr wichtigen Einfluss auf das Sexualleben. Die äußere Beckenbodenschicht sorgt unter anderem für eine Verengung des Scheideneingangs, um so beim Geschlechtsverkehr mehr Reibung zu erzeugen. Durch die Belastung des Beckenbodens während der Schwangerschaft und der Geburt können die Funktionen des Gewebes beeinträchtigt sein und somit auch des Beckenbodens als Sexualorgan. Du kannst die Rückbildung allerdinsg mit gezielten Rückbildungsübungen unterstützen.
Mein Tipp als Hebamme: Die äußere Beckenbodenschicht trainierst Du am besten durch sogenannte „Kegelübungen“: Hierbei werden Scheide und/oder Anus isoliert verschlossen und wieder gelöst. Auch mit sogenannten Liebeskugeln kannst Du die äußere Beckenbodenschicht kräftigen. Aber unabhängig von der Sexualität ist Rückbildungsgymnastik nach der Geburt für jede Frau wichtig. Sie beugt Inkontinenz vor, fördert die Rückbildung der Bauchmuskeln und verbessert die Haltung.
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Selbstbefriedigung und Orgasmus nach der Geburt
Um deinen Körper neu zu entdecken, ist Selbstbefriedigung nach der Geburt eine gute Möglichkeit. Sie hilft dir, dich wieder mit deinem Körper vertraut zu machen – und zwar ohne Druck und ganz in deinem eigenen Tempo.
Wenn du nach der Geburt zunächst Schwierigkeiten hast, einen Orgasmus zu bekommen, setz dich bitte nicht unter Druck. Gründe für Schwierigkeiten beim Orgasmus nach einer vaginalen oder Kaiserschnittgeburt, können durch hormonelle Veränderungen, Schmerzen im Narbenbereich oder auch psychische Faktoren auftreten. Selbstbefriedigung nach dem Kaiserschnitt kann dir auch hier helfen, deinen Körper wieder kennenzulernen.
Tipps für Sex nach Geburt
- Nimm dir Zeit für Vorspiel und Erregung.
- Experimentiere mit neuen Stellungen, die bequem für dich sind.
- Nutze Gleitmittel.
- Stärke deinen Beckenboden mit gezielten Übungen.
- Sprich offen mit deinem Partner über deine Bedürfnisse und Grenzen.
- Sei geduldig mit dir und deinem Körper.
- Plane bewusst Zeit für Intimität ohne Baby ein.
- Fokussiere dich nicht nur auf Geschlechtsverkehr, sondern genieße auch andere Formen der Intimität mit deinem Partner.
Gib dir Zeit und sei geduldig
Das Wichtigste beim Thema Sex nach der Geburt ist Geduld und Verständnis für den eigenen Körper und die individuellen Bedürfnisse. Jede Frau und jedes Paar erlebt diese Phase unterschiedlich, und es gibt kein allgemeingültiges Richtig oder Falsch. Die Rückkehr zu einem erfüllten Sexleben ist meist ein Prozess. Um diesen Prozess zu unterstützen, ist vor allem eine offene Kommunikation mit deinem Partner entscheidend. Bei anhaltenden Unsicherheiten oder Problemen kannst du professionelle Hilfe von deiner Hebamme oder Frauenärztin in Anspruch nehmen, insbesondere wenn Geburtsverletzungen im Spiel waren. Sie können vor dem ersten Geschlechtsverkehr den Heilungsprozess überprüfen und Dir so Sicherheit geben.
Die Geburt eines Babys stellt das gesamte Leben auf den Kopf. Mit einem Mal ist nichts mehr so, wie es vorher einmal war. Auch die Paarbeziehung verändert sich maßgeblich, denn aus einem Paar werden nun Eltern – Mutter und Vater.
Die erste Zeit mit dem Baby ist sehr aufregend und die Bedürfnisse des Kindes stehen im Fokus. Alle Beteiligten brauchen erst einmal ihre Zeit, um sich auf die neue Lebenssituation einzustellen. Die Partnerschaft und auch die gemeinsame Sexualität rücken dabei erst einmal in den Hintergrund. Mit der Zeit kommt jedoch der Wunsch nach inniger Zweisamkeit und Zärtlichkeit meist wieder.